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Der Reideburger SV wird Deutscher Vizemeister im Radpolo

18.10.2015 23:10
Günter Hebner
So schnell können Träume wahr werden
Vor dem ersten Spieltag der Bundesliga-Saison 2015 im Radpolo und nach dem Ende der Karriere von Stefanie Hedler, gab sich Kristin Leich bescheiden. Gemeinsam mit ihrer Partnerin Kristin Hesselbarth, wolle das neue Duo der Halle Lizards vom Reideburger SV die Erstklassigkeit halten. Nicht mehr und nicht weniger. Der Nachsatz, dass Erfolge im Radpolo ganz viel gemeinsame Erfahrungen voraussetzen, man sei doch als Mannschaft ganz neu und irgendwann würde es schon mal mit der Teilnahme an der Endrunde der Deutschen Meisterschaft klappen, ging fast in den lauten Anweisungen ihres Trainers Uto Seils unter. So ist das mit den Träumen. Manche platzen ganz schnell, andere sind plötzlich Realität.Am Samstag standen die beiden Kristins auf dem Treppchen - Als Deutscher Vizemeister im Radpolo Schon die Qualifikation zur Endrunde der Deutschen Meisterschaft war eine faustdicke Überraschung und Erfolg an sich. Das muss die Reideburgerinnen beflügelt haben. Nach einem umkämpften Spiel gegen Frellstedt 1 (den späteren Meister), das 4:4 endete, schlugen die Halle Lizards in einer furiosen Jagd ( 4 Treffer in vier Minuten) Wetzlar mit 7:4. Das dritte Spiel des Tages gegen Frellstedt II hatte schon Krimi-Charakter. Aus einer Konterstellung heraus ging Reideburg 2:0 in Führung, um dann innerhalb von 3 Minuten den 2:2-Ausgleich hinzunehmen und anschließend wieder auf 4:2 davon zu ziehen. Nachdem Frellstedt zwei 4m-Bälle verschoss gelang zwar noch der Anschluss zum 4:3, mehr aber nicht. Der Jubel im Reideburger Lager war groß, denn es bedurfte keines Taschenrechners, um festzustellen, dass das auf Grund der Ergebnis-Konstellation die Qualifikation zum Endspiel war. So war das letzte Spiel für Reideburg gegen Obernfeld ohne Spannung und ging auch prompt mit 1:5 verloren. Dass der Satz vom Saisonanfang schon Bedeutung hatte, zeigte das Endspiel gegen Frellstedt 1. Mit Petra Piecha und Marina Finster setzte sich (noch einmal ?) die Routine durch. Die Niedersachsen (seit 2003 immer im Finale) gewannen glatt mit 3:0. Trauer konnte die Niederlage im Reideburger Lager nicht erzeugen und Coach Uto Seils war überglücklich, dass seine Schützlinge die Tradition seiner Frau (DDR-Meisterin) fortsetzen konnten. Nebenbei bemerkt waren die Meisterschaften im Hallenradsport für die Region Halle ein großer Erfolg. Das Duo Gerdes/Uhlhirsch wurde im Radball wieder erstklassig, genauso wie der Tollwitzer SV (Bad Dürrenberg), der den Aufstieg in die Radpolo-Bundersliga, begleitet von Jänkendorf (Landkreis Görlitz) schaffte. Der Osten kommt, zumindest in den Sportarten, wo Einsatz, Engagement und Wille zählt und weniger das Geld.