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Spannung bis zur letzten Minute

08.11.2011 16:26
GeHa
Wildcats unterliegen mehr als unglücklich 30:31
Union Halle-Neustadt WildcatsDie Spielzeituhr zeigt 42:15 an, da muss Monic Burde lernen, wie schnell man vom Helden zum tragischen Helden werden kann. Mit sieben Toren hat sie bis dahin maßgeblich zur 25:23-Führung von Union gegen den TV Nellingen beigetragen. Endlich hatte sie mal wieder ihren gefürchteten trockenen, ansatzlosen Torschuss, der waffenscheinverdächtig ist, gefunden. Übermotiviert will sie bei einem Tempogegenstoß der Schwaben-Hornissen mit allen Möglichkeiten das Anschlusstor verhindern. Bei dem Klammergriff am Mittelkreis vergisst sie wohl ihre Vorgeschichte (2 Zeitstrafen, 1 Verwarnung), die Schiedsrichter nicht. Die kennen ihre Buchhaltung und die rote Karton ist die Folge. Bis zu diesem Moment konnten die Wildcats auch die größten Skeptiker in der Halle überzeugen. Kühr hatte überraschend Thea Schwarz als Aufräumer vor der Verteidigung aufgeboten, die sich fesselnde Zweikämpfe mit zwei Köpfe größeren Gegenspielerinnen lieferte und sogar noch Luft hatte zwei Konter erfolgreich abzuschließen. Zeitweise betrug der Vorsprung schon drei Tore (31.) Die Führung wurde sogar über eine doppelte Unterzahlsituation (40.), unterstützt durch zwei Traumparaden von Fleischer, gerettet. Die 43. Spielminute sollte das aber alles auf den Kopf stellen. Ohne Burde fehlte Kreativität und Druck aus dem Halbfeld und irgendwie machten die Köpfe nicht mehr mit. Eine 10-minütige Torflaute bei Union ließ die Gäste aus Schwaben auf 25:30 davon ziehen. Die Messen schienen gesungen. Doch noch einmal blies Kiskyte (8 Tore) mit ihren Treffern in der 53. und 55. Minute zum Angriff. Als dann Fabienne Kracht eine Minute vor Spielende den Anschlusstreffer zum 30:31 erzielte stand die Halle, musste aber mit ansehen, dass Union in den letzten 30 Sekunden im Ballbesitz nicht mehr zum Abschluss kam. Das war wohl eine Niederlage, aber eine auf der man aufbauen kann. Union bleibt Tabellenletzter, aber lebt noch. SV Halle-LIONSKann man das von den Basketballerinnen des SV Halle auch noch behaupten ? Auch sie steckten ein Niederlage ein, das aber ziemlich leblos. Bis acht Minuten vor Spielende sah das noch ganz anders aus. Die Halleserinnen überraschten den in der Saison so erfolgreichen Aufsteiger aus Rotenburg/Scheeßel (nahe Bremen) nach der bisherigen Niederlagenserie mit einem couragierten Auftritt. Dornhoff bot nach nur knapp dreitägigem Training die Neuverpflichtung Angela Tisdale, eine echte Regisseurin, auf. Der Joker überraschte gleich mit zehn Punkten, wurde aber mit zunehmender Spielzeit mit dem Jetleg in den Knochen immer müder und einfach ausrechenbar.Genauso wie Tamara Tatham (24 Punkte, 11 Rebounds) musste sie das Drama der letzten Minuten ziemlich hilflos mit ansehen. Es ist mehr als fraglich, ob ihr das gut getan hat und ob es für die Mannschaft wirklich hilfreich war. Nach einem überragenden 3. Viertel (24:8) für Halle hätten beim Stand von 64:47 in der 32. Minute eigentlich die Sektkorken für den 1. Auswärtssieg knallen können. Aber die unter ständiger Dauerbelastung stehende Abelova stieß langsam an ihre Grenzen und wurde aus dem Spiel gefoult. Die Ordnung im Team ging völlig verloren. Was dann kam bleibt unerklärlich. 29:4 Punkte mussten die LIONS in nur acht Minuten nehmen. Beim Boxen hätte der Ringrichter den Kampf wohl wegen technischer Überlegenheit abgebrochen. In drei Auszeiten versuchte der Coach das Unheil abzuwenden. Sie hörten ihn nicht mehr. Das Endergebnis von 68:76 wird dem SV Halle noch lange auf der Seele brennen. Das nächste HeimspielSV Halle LIONS – Rhein-Main-Baskets 12.11. 18.00 Uhr Sporthalle Burgstraße