Torfestival mit Happy End
Am gestrigen Samstag standen die Wasserballer vom SV Halle vor dem schweren Heimspiel gegen die SWV TuR Dresden. In einer hoch emotionalen und kampfbetonten Partie setzte sich der SV Halle letztlich verdient mit 15:14 (6:5, 2:3, 4:3, 3:3) durch.
Die Ausgangssituation vor der Begegnung war klar: „Wer heute gewinnt, kann den Anschluss ans Mittelfeld halten“. Das Team um Coach Marco Lösche war entsprechend aufgestellt. Neben den Leistungsträgern der Mannschaft standen mit Marek Wünsch, Laurin Krause und Pacôme Tissier gleich drei Nachwuchstalente im Kader. Das erste Viertel verlief äußerst kurios. Beide Teams spielten voll auf Angriff und schenkten sich nichts. Während der Gast aus Sachsen in der Centerposition überlegen war, konnten die Hallenser durch schnelles Umkehrspiel und sehenswerten Spielzügen auftrumpfen. Die Abwehrreihen beider Teams waren zu diesem Zeitpunkt noch nicht voll im Spielgeschehen. Mit sechs Treffern im ersten Viertel zeigten die Saalestädter ihre spielerischen Fähigkeiten eindrucksvoll. Hermann Klöpper begann mit dem Torreigen und erzielte die ersten beiden Treffer. Dann waren es Kapitän Paul Brode und schließlich Routinier Christian Beck ebenfalls mit je zwei Treffern (1. Viertel 6:5 für Halle). Erwähnenswerter ist allerdings die Leistung von Marius Rost, der allein vier Treffer per Assist vorbereitete. Durch schnelles Umschalten und schwimmerische Vorteile gelang es ihm mehrfach Überzahlsituationen herauszuholen, um dann mannschaftsdienlich den freien Spieler zu bedienen. Im zweiten Spielabschnitt ging es weiter hin und her. Halle erhöhte auf 7:5 und Dresden glich zum 7:7 aus. Das Team aus Sachsen versuchte immer mehr durch robustes und hartes Einsteigen die Saalestädter aus der Spur zu bringen. Dies gelang allerdings nicht. Halle kämpfte weiter und Marius Rost erzielte mit einem sehenswerten Treffer den 8:8-Pausenstand.
Nach dem Seitwechsel wurde das Spiel immer härter. Beide Mannschaften versuchten den entscheidenden Vorsprung zu erzielen. Dennoch blieb es eine Partie auf Augenhöhe. Der SV ging mit 11:9 in Führung, musste 34 Sekunden vor Viertelende den 11:11-Ausgleich hinnehmen und schlug im Gegenzug durch Hermann Klöpper zurück (12:11 nach dem dritten Viertel). Also sollte der letzte Spielabschnitt die Entscheidung bringen und das Team um Coach Marco Lösche zeigte Kampfgeist und Moral. Jetzt kam Pacôme Tissier mit seinen ausgewöhnlichen Spielfähigkeiten und erzielte zwei Treffer zum 14:11. Drei Minuten waren es noch auf der Anzeigetafel. Die Sachsen kamen zunächst auf 14:12 heran, ehe Marek Wünsch mit einem sehenswerten Distanzschuss den Dresdner Schlussmann erneut überraschte. Gerade auf der Torwartposition hatten die Hallenser klare Vorteile. Während SV-Torhüter Fabian Schulz über die gesamte Spielzeit mit unglaublichen Paraden immer wieder glänzen konnte, war Sachsens Routinier Stefan Strewe bei zahlreichen Distanzschüssen überfordert. Aber die Begegnung wurde immer ruppiger und unfairer. Dresden versuchte mit überzogener Härte, das Spiel doch noch zu drehen und haderte mehr und mehr mit den Entscheidungen der Referees. Durch Faustschläge über Wasser, die nicht geahndet wurden, musste Constantin Rzesnitzek verletzungsbedingt das Wasser vorzeitig verlassen. Die letzten Minuten wurden dann trotz 15:12-Führung noch dramatisch. Halle nutze die sich jetzt ergebenden Überzahlspiele nicht, schloss die Angriffe viel zu früh ab und das Team aus Dresden verkürzte in der letzten Minute auf 15:14. Aber es half nichts mehr. Der SV Halle spielte die letzten Sekunden souverän runter und verließ das Becken als verdienter Sieger.
Für den SV Halle spielten: Fabian Schulz, Hermann Klöpper (5), Peter Gaudig, Marek Wünsch (1), Laurin Krause, Marius Rost (2), Christian Beck (2), Paul Brode (2), Jörg Kahn, Tim Reppe, Paul Spiegler, Pacôme Tissier (3), Constantin Rzesnitzek .
Thomas Gohrke
(18.03.2018)