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Sensationelles 12:12 in Prag erkämpft

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von Thomas Gohrke
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Am vergangenen Wochenende stand für die Zweitliga-Wasserballer vom SV Halle ein Doppelspieltag in Tschechiens Hauptstadt Prag auf dem Spielprogramm. Während die erste Partie am Samstag mit 9:18 (2:3, 3.5, 3:4, 1:6) verloren ging, überraschten die Hallenser das Team von Stepp Praha am Sonntag mit einem 12:12 (1:3, 3:5, 3:2, 5:2) und sorgten mit dem ersten Punktverlust der Tschechen in zehn Ligaspielen für die Überraschung in der 2. Wasserball-Liga Ost.

Gleich ohne fünf Stammspieler machten sich die Männer um Coach Marco Lösche auf den Weg nach Prag zu den zwei Ligaspielen der 2. Wasserball-Liga Ost, die traditionell beide in der tschechischen Hauptstadt ausgetragen werden. Das „Auswärtsspiel“ gemäß Spielplan fand am Samstag statt. Die Hallenser präsentierten sich in den ersten drei Vierteln durchaus ebenbürtig und zeigten trotz der zahlreichen Ausfälle Kampfgeist und Moral. Das erste Viertel endete 3:2 für Prag. Auch im zweiten Spielabschnitt hielten die Hallenser Anschluss und mussten erst kurz vor der Halbzeitpause das 8:5 für die Tschechen hinnehmen. Dennoch zeigten die Prager in den entscheidenden Situationen ihre spielerische Klasse und körperlichen Vorteile (12:8 nach dem 3. Viertel). Im letzten Viertel hatte Halle dann nichts mehr entgegenzusetzen und verlor den Abschnitt mit 1:6. Somit täuscht der Endstand von 18:9 ein wenig über den tatsächlichen Spielverlauf hinweg. Mit Otto Schneider (14!) stand erstmals der Sohn unseres Routiniers Peter Gaudig im Kader. Erfolgreichster Torschütze auf Seiten der Hallenser war Paul Brode mit fünf Treffern.

Am Sonntag stand somit das eigentliche Heimspiel des SV Halle gegen Stepp Praha auf dem Programm. Coach Marco Lösche überraschte aufgrund der Ausfälle mit einer taktischen Finesse und setzte gleich drei Centerverteidiger von Beginn an ein. Das brachte Stabilität in der Abwehr und Variabilität ins Angriffsspiel. Dennoch zeigte Prag in der ersten Halbzeit das bessere Spiel. Mit 1:3 und 3:5 gingen beide Abschnitte für die Saalestädter verloren. Wer jetzt dachte, das Spiel würde ähnlich verlaufen wie am Vortag, sah sich getäuscht. Halle nahm das körperliche Spiel der Prager an und zeigte enormen Kampfgeist. Immer wieder angetrieben von Kapitän Paul Brode kamen die Hallenser im dritten Spielabschnitt auf 7:9 heran, ehe Prag drei Sekunden vor Ende auf 7:10 erhöhen konnte. Trainer Marco Lösche motivierte seine Jungs für den letzten Spielabschnitt mit den Worten: “Gebt alles, denn es geht um alles!“ Beim Stand von 8:10 konnte der wieder einmal glänzend aufgelegte Torhüter Fabian Schulz einen Fünfmeter parieren. Jetzt drehte Halle richtig auf und konnte innerhalb der ersten vier Minuten zum 10:10 ausgleichen. Die Partie war heiß umkämpft und an Spannung nicht mehr zu überbieten. Dann die Sensation: Halle geht 11 Sekunden vor Ende der Begegnung durch Nachwuchsspieler Laurin Krause mit 12:11 in Führung. Prag nimmt die letzte verbliebene Auszeit und erzielt dank eigener Routine und zur Enttäuschung der Hallenser drei Sekunden vor Schluss den 12:12 Ausgleich.

Dennoch ein großes Lob an das Team um Coach Marco Lösche. Dank einer geschlossenen Mannschaftsleistung, großem Kampfgeist und trotz fehlender Stammspieler gelang das nahezu Unmögliche. Der SV Halle ist damit die erste Mannschaft, die in der 2. Wasserball-Liga Ost Stepp Praha einen Punkt abtrotzen konnte. 

Für den SV Halle spielten am Samstag: Fabian Schulz, Hermann Klöpper (3), Peter Gaudig, Marek Wünsch, Laurin Krause, Lennart Staudte, Christian Beck (1), Paul Brode (5), Alexander Weidelt, Tim Reppe, Niklas Ufer, Pacôme Tissier, Otto Schneider.

Für den SV Halle spielten am Sonntag: Fabian Schulz, Hermann Klöpper (2), Peter Gaudig (2), Marek Wünsch (1), Laurin Krause (1), Paul Brode (1), Christian Beck (3), Lennart Staudte, Alexander Weidelt, Tim Reppe (1), Niklas Ufer, Pacôme Tissier (1), Otto Schneider.

(19.02.2018)

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