Nordic Skates
Text: Konrad Fiedler
In der Coronapandemie sind außergewöhnliche Lösungen gefragt. Bereits seit Mitte Dezember sind die Trainingsstätten in Halle geschlossen und ein Training ist nur im begrenztem Umfang im Freien möglich. So sind auch die Triathleten des SV halle von den Einschränkungen der Eindämmungsverordnung betroffen und dürfen die Sportstätten nicht betreten. Insbesondere das Auslassen des Schwimmtrainings wiegt bei den Athleten schwer, gehen sie doch unter Normalbedingungen 5-7mal in der Woche in die Schwimmhalle um sich in der Teildisziplin vorbereiten zu können.
"Mit der Entscheidung der vorübergehenden Sportstättenschließung waren wir in der Situation über Alternativen zum tagtäglichen Schwimmtraining nachzudenken" so Konrad Fiedler der Trainer der Kinder,- und Jugendgruppe in der Abteilung Triathlon. "Einerseits haben wir uns Formate im Athletiktraining überlegt, haben hier aber nur bedingt einen
Ersatz für das tägliche Schwimmtraining entwickeln können die in die gesamte Trainingsplanung passen. Insofern waren wir auf der Suche nach einer Bewegungsform die den ganzen Körper fordert und im Idealfall ohne großen zusätzlichen Aufwand von jeder/m einzelnen Athletin/en umsetzbar ist.
Da wir in unseren Breitengraden nur äußerst selten mit stabilen Schneelagen rechnen können, mußten wir die Idee des Skilanglauftrainings zunächst verwerfen, sind aber bei weiterer Recherche auf eine skilanglaufähnliche Bewegungsform gestossen - dem Nordic Skating. Unterstützung erhielten die Sportler kurzfristig vom Stadtsportbund
Halle. Der stellvertretende Geschäftsführer Thomas Deperade verfügt über mehrere Nordic Skating Sets und stellte die Sportgeräte für Einzeltrainings kostenfrei zur Verfügung.
So war schnell ein neuer Ansatz gefunden. Nach einer kurzen Lernphase können die Triathleten nun in Einzeltrainings ihre Runden auf den Nordic Skates führen. Am Hufeisensee, auf der Peißnitz oder nahe der Heide bieten sich vielfältige Möglichkeiten mit den Skates und dazugehörigen Skilanglaufstöcken auf Asphaltwegen oder feinschottrigen Wegen schnell aus der Puste zu kommen.
Triathletin Lina Stahn nach den ersten Versuchen: "Die Teile sind echt cool, und fordern einen ordentlich heraus. Am Anfang war es etwas wacklig auf den Beinen und man mußte sich erst an das permanente Gleichgewichthalten gewöhnen. Aber nach einigen Technikübungen in den ersten Trainingseinheiten komme ich nun zügig voran und genieße das Geschwindigkeitsgefühl."
Und Triathlet Paul Pioch ergänzt: "Die Bewegung fordert eine Vielzahl der Oberkörpermuskeln und hat am Anfang für krachenden Muskelkater gesorgt. Ich denke damit können
wir unsere Fitness auf einem ordentlichen Niveau halten und sobald die Schwimmhallen wieder geöffnet sind, gestärkt in das Schwimmtraining wieder einsteigen."
Die Triathleten des SV Halle bedanken sich herzlich bei Thomas Deperade vom Stadtsportbund für die schnelle und unkomplizierte Unterstützung.