Die Sterne des Sports leuchten in Halle
Die Sterne des Sports strahlen nicht nur hell, sondern auch beständig. Vor 20 Jahren hat der Deutsche Sportbund (DSB) gemeinsam mit den Volksbanken Raiffeisenbanken die Vision zur bedeutendsten deutschen Ehrung für Sportvereine entwickelt. Mit der Preisverleihung auf lokaler Ebene nähert sich der diesjährige Wettbewerb dem Höhepunkt auf Bundesebene.
Auf dem Weg zum „Oscar des Breitensports“ vertritt der Tanzclub Schwarz-Silber Halle e.V. das Geschäftsgebiet der Volksbank Halle (Saale) eG auf Landesebene. Ausgezeichnet wid der Verein für seinen integrativen „Tanztreff“und erhält hierfür 1.500 Euro. Die Plätze zwei und drei belegen der Universitätssportverein Halle e.V. und der 1. Hallesche Drachenbootvereine.V.. Auch sie erhalten kleine „Sterne des Sports“ in Bronze und ein Preisgeld von insgesamt 1.500 Euro.
Vereine sind weit mehr als reine Sportaustragungsorte. Sie sind Begegnungsstätte und Schule fürs Leben. Der Tanzclub Schwarz-Silber Halle e.V.ist hierfür ein Paradebeispiel. Mit seinem „Tanztreff“ bietet der Verein eine inklusive Sportgruppe, die beim Training und öffentlichen Veranstaltungen sprachliche und körperliche Barrieren einfach weg tanzt. „Durch das inklusive Training schafft der Verein eine starke Gemeinschaft und rückt Menschen durch öffentliche Auftritte in das Scheinwerferlicht der Gesellschaft, die dort sonst nicht präsent sind“, erklärt Sascha Gläßer, Vorstandsvorsitzender der Volksbank Halle (Saale) eG. Dafür wurde der Verein mit dem großen Stern des Sports in Bronze ausgezeichnet.
„Soziale Teilhabe von Menschen mit geistiger und mehrfacher Behinderung ist für unseren Verein eine Herzensangelegenheit“, erklärt Tanz-Trainerin Anika Schicke. Seit knapp zwei Jahren trainiert die 23-Jährige die inklusive Tanzgruppe und war mit dieser bereits auf Bühnen in Halle, Magdeburg und Berlin vertreten. Zuletzt war die Tanzgruppe bei den Landesspielen in Weißenfels zu Gast. Dieses Ehrenamt betreut die angehende Lehrerin samt Team neben einem Studium, Nebenjob und dem Training von drei Kindertanzgruppen. Durch letztere wurde sie auch auf den inklusiven Tanztreff aufmerksam. „Ich konnte Susann Albrecht, der Geschäftsführerin der Special Olympics, hier beim Training über die Schultern schauen und es war einfach schön zu sehen, mit wie viel Freude die Tanzgruppe bei der Sache ist.“ Heute trainiert sie den Tanztreff und wünscht sich für die Zukunft, dass ihre Tänzer fair entlohnt werden. „Viele von ihnen gehen arbeiten und erhalten dennoch nur wenige hundert Euro. Eine soziale Teilhabe ist so nicht möglich.“ Darauf hat auch der Tanzclub reagiert und die Mitgliedsbeiträge für die inklusive Tanzgruppe verringert. Als nächster Schritt soll das Vereinsangebot um eine inklusive Kindertanzgruppe ergänzt werden.
Platz zwei geht an den Universitätssportverein Halle. Hier setzen sich die Trainer um Karin Seifert für ihre Paraschwimmer ein und fördern diese bis auf Wettkampfniveau. Zur Nachwuchsgewinnung geht der USV dabei ungewöhnliche Wege und kooperiert eng mit den Schulen der Region, indem er diesen Intensivkurse zum Schwimmenlernen anbietet. Das entlastet die Lehrer, verringert die Nichtschwimmerquote und ermöglicht dem Verein nach jungenTalenten Ausschau zu halten.
„Unsere Vereine zeigen eindrucksvoll, was man erreichen kann, wenn alle an einem Strang ziehen und sich untereinander vernetzen“, ist sich Josefine Schenk vom Stadtsportbund Halle sicher. Genau hier setzt auch das Engagement des 1. Halleschen Drachenbootvereins an. Seit 17 Jahren veranstaltet der Verein ehrenamtlich den „Halleschen Drachenboot Cup“ und vernetzt so ganz beiläufig Sportler und Unternehmen der Region.
Wie geht es bei den Sternen des Sports weiter? Zu gewinnen gibt es mit Preisgeldern verbundene Auszeichnungen auf drei verschiedenen Ebenen: Auf der lokalen Ebene wartet auf den Sieger der „Große Stern des Sports“ in Bronze, ausgezeichnet von der Volksbank oder Raiffeisenbank und dem Kreis-und Stadtsportbund vor Ort. Der Gewinner qualifiziert sich für die Landesebene. Bei der Preisverleihung des „Großen Stern des Sports“ in Silber, die von den Landessportbünden und den regionalen Genossenschaftsverbänden ausgerichtet wird, konkurrieren die Sportvereine dann um das Ticket zum Bundesfinale der „Sterne des Sports“ in Gold 2023. Beim Bundesfinale im Januar 2024 in Berlin werden die Finalisten für ihr besonderes gesellschaftliches Engagement mit den „Sternen des Sports“ in Gold ausgezeichnet. Der bundesweit Erstplatzierte erhält neben dem „Großen Stern des Sports“ in Gold ein Preisgeld in Höhe von 10.000 Euro.Schon jetzt kann man sich für das nächste Wettbewerbsjahr unter www.sterne-des-sports.de bewerben.
Überblick...
über die Sterne des Sports...
Sportvereine leisten jeden Tag einen wichtigen gesellschaftlichen Beitrag. Sie sorgen beispielsweise dafür, dass wir gesund und fit bleiben, bieten ihren Mitgliedern ein zweites Zuhause und haben für alle Wünsche oder Sorgen ein offenes Ohr. Viel zu selten bekommen sie für ihr gesellschaftliches Engagement die Anerkennung, die sie verdienen. Initiiert durch den Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) und den Volksbanken und Raiffeisenbanken werden die „Sterne des Sports“ bereits seit 2004 vergeben. Inzwischen hat sich der Wettbewerb zu einem gesellschaftspolitischen Event entwickelt, dessen alljährlicher Höhepunkt die Auszeichnung der „Sterne des Sports“ in Gold ist. Die Veranstaltung wird von höchster politischer Ebene begleitet: In den vergangenen Jahren haben die Bundeskanzlerin und der Bundespräsident die Bundessieger im jährlichen Wechsel persönlich ausgezeichnet.
Die Jury auf lokaler Ebene(Bronze):
Sascha Gläßer, Vorstandsvorsitzender Volksbank Halle (Saale) eG
Josefine Schenk, stellv. Geschäftsführerin Stadtsportbund Halle e.V.
Rayk Peiser, Geschäftsführer Kreissportbund Burgenland e.V.
Alexander Viemann, Geschäftsführer Kreissportbund Mansfeld-Südharz e.V.