Anja Adler ist Doppel-Vize-Europameisterin
(ECA/BSSA, 29.07.2023 & 30.07.2023) In einem packenden Rennen holte sich Anja Adler vom SV Halle zunächst am Nachmittag des 29.07.2023 im portugiesischen Montemor-o-Velho den Vize-Europameistertitel im Váa, Startklasse VL3. Mit knapp drei Sekunden Rückstand musste sie in dem fünfköpfigen Starterinnen-Feld lediglich der Ukrainerin Nataliia Lahutenko den Vortritt lassen. Die Polin Justyna Regucka belegte Rang drei. Lahutenko führte das Feld über die gesamten 200 Meter an und Adler blieb stets eng an ihrem Heck. Damit haben sich ihre Disziplin und ihr Trainingsfleiß bezahlt gemacht und die lange Liste der vierten Plätze seit den Paralympics von Tokio war unterbrochen.
Tags drauf überquerte Anja Adler (SV Halle) dann kurz vor 17 Uhr nach spannenden 200 Metern im Kajak der Startklasse KL2 und nur einer Zehntelsekunde hinter der Ungarin Katalin Varga die Ziellinie. Damit wurde sie nach ihrer Silbermedaille im Va‘a vom Vortag Doppel-Vize-Europameisterin Para Kanu 2023. Johanna Pflügner vom HKC 54 wurde gute Sechste.
„Es war ein superschönes Rennen“, lautete die erste Rückmeldung von Adler an die Familie zu Hause. Bei der EM 2021 hatte Adler mit sieben Hundertsteln die Nase noch vor Varga, dann lag im Folgejahr die Ungarin im direkten Schlagabtausch vor ihr. Nun hat sich Adler wieder heran gekämpft. Die Bronzemedaille dieses EM-Rennens ging an Talia Eilat aus Israel.
Für Johanna Pflügner vom Halleschen KC 54 war es in der neuen Startklasse (KL2) das erste internationale Rennen. Die junge Frau hatte in den vergangenen Monaten das Training zugunsten der Abiturprüfungen zurückgefahren. Nun arbeitet sie daran, sich in einer neuen - für sie sehr herausfordernden Startklasse - zu behaupten, denn in der erfolgten neuen internationalen Klassifizierung wurde sie aus der KL1 und die KL2 umgestuft.
Anas Al Khalifa vom SV Halle, der wie Pflügner aus der KL1 und die KL2 umgestuft wurde, kämpfte am Vormittag des 30.07.2023 hart im Kajak-Semifinale der Herren der Startklasse KL2. Er überquerte als Vierter die Ziellinie und verpasste damit den Finaleinzug um 2,6 Sekunden. Er hatte am Freitag und Samstag bereits den KL2-Vorlauf und das VL2-Finale bestritten. Der frisch gebackene deutsche Staatsbürger Al Khalifa fuhr dabei im Feld seiner acht Konkurrenten auf Platz sieben. Sein Vereinskollege Maik Polte (VL3) behauptete sich in seinem ersten internationalen Rennen im achtköpfigen Starterfeld ebenfalls auf Rang sieben.
Adler und Al Khalifa gehören zu den wenigen Aktiven der EM, die sowohl in der Kajak- als auch in der Váa-Klasse an den Start gehen.
Nun richtet sich alle Konzentration der Aktiven und des Trainer:innen-Teams auf Bundes- und Heimebene auf den Saisonhöhepunkt: die Heim-WM in Duisburg vom 23. – 27. August.