KategorieNews Archive

Deutscher Meister mit skandalösem Auftritt in der Radpolo-Bundesliga

20.04.2010 12:27
GeHa
Vier rote Karten in einem Spiel
Halle-Lizards Auf diesen Tag, der Deutsche Meister zu Gast in der eigenen Halle, hatten sich die radsportbegeisterten Reideburger Fans lange gefreut. Zum Gipfeltreffen kam es im vorletzten Spiel. Die Halle-Lizards 1 (Kristin Keller/Stefanie Hedler) kreuzten die Poloschläger mit der 1. Mannschaft des RV Etelsen (Anika Müller / Jennifer Knocke) zum Duell. Der Deutsche Serienmeister aus Niedersachsen hatte bis dahin alle Spiele siegreich gestaltet, bei den Zuschauern wegen grenzwertiger Härte (ständiges Stockschlagen) aber nicht unbedingt Sympathien gewonnen. 23 Sekunden vor Schluss führten die Reideburgerinnen sensationell mit 6:5, als Anika Müller für Etelsen zwar ins Tor traf, aber regelwidrig vorher den Strafraum durchfahren hatte. Diese Entscheidung der Schiedsrichterin setzte eine emotionale Eruption auf der Bank der Gäste frei, die in tätlichen Angriffen von zwei männlichen Betreuern ( Später wollten sie plötzlich nur noch Zuschauer gewesen sein) auf die Schiri gipfelte. Folge: Zwei rote Karten für die überengagierten Herren, die dann gemeinsam mit der Mannschaft protestierend die Halle verließen, während das Kampfgericht tagte. Im Ergebnis der Beratung zeigte die Schiedsrichterin auch beiden Spielerinnen die rote Karte und brach das Spiel mit dem Ergebnis von 5:0 für Reideburg ab. Zumindest die letzte Entscheidung mutet regeltechnisch abenteuerlich an. Die Verbandsgerichtsbarkeit wird Arbeit bekommen. Schade nur, dass unter diesen Umständen den Lizards die Freude über einen spielerisch erkämpften Sieg genommen wurde. Ansonsten konnten Kristin Keller und Stefanie Hedler mit Erfolgen über Wetzlar (5:4) , Etelsen 2 (7:2) und einer überraschenden Niederlage gegen Obernfeld ( 3:4) den zweiten Tabellenplatz festigen. Weniger erfolgreich war das Heimspiel für die zweite Mannschaft aus Reideburg. Gegen Etelsen 2 ( 4:4) und Obernfeld (4:5) wurden leichtfertig Vorteile aus der Hand gegeben, die wertvolle Punkte kosteten. Gegen die Meistermannschaft aus Etelsen (4:10) gab es dagegen keine Aussicht auf Erfolg. Bravourös das Auftreten von Susann Grüttner, die in zwei Spielen die rotgesperrte Anne Böttge vertrat, gemeinsam mit Kristin Leich aber einen Rutsch in den Tabellenkeller nicht verhindern konnte. Union Halle- Neustadt Wildcats Die Vorzeichen waren nicht günstig für das erste Playoff-Spiel gegen die HSG Bensheim/Auerbach (Sieger der Südstaffel). Etatdiskussionen und damit verbundene Personalien sind nie gut für ein geschlossenes Auftreten. Dennoch gaben die Wildcats ein ordentliche Vorstellung ab, auch wenn es für einige Spielerinnen wohl das letzte Heimspiel bei den Katzen war. Anfangs sah es sogar nach einer Überraschung vor endlich mal wieder gut gefüllten Rängen aus, denn in der 13. Minute stand es durch konsequente Chancenverwertung und sichere 7-m-Schützen 8:4. Die allgemein höher gehandelten Gäste brauchten bis zur 17. Minute, um erstmals auszugleichen ( 8:8). Union mehrfach in Unterzahl begann zu wackeln. Die Spielentscheidung fiel zwischen der 25. und 34. Minute. Den Wildcats gelang kein Treffer, aber die Flames schlugen sieben mal in Folge zu (15:21). Dem Rückstand liefen die Hallenserinnen bis zum Schluss (27:34) erfolglos nach. Beste im Union-Trikot waren die „Leihgabe“ vom FHC Frankfurt Torfrau Nele Kurzke, die mit mehreren Doppelparaden glänzte, Lorraine Hellriegel (9/6) und Sabrina Cichy (5). Jetzt gilt es für Union im 40. Jahr des Vereins im Rückspiel den Kopf oben zu behalten und die nächste Saison wieder zielgerichtet anzugehen.