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Ein Sieg mit Tränen der Freude und der Trauer

16.11.2009 12:12
SSB Admin
Lions-Steuerfrau Amanda Rego muss vorerst von Bord
Halle-Lions Es gibt Spiele, die bleiben in Erinnerung, auch wenn das Ergebnis längst vergessen ist. Das war so eines, in dem sich die Lions mit 96:74 gegen die Rhein-Main Baskets durchsetzten.Nach drei Niederlagen sollte endlich ein Sieg gegen den Aufsteiger, der aber immerhin schon beim Serienmeister Wasserburg gewonnen hatte, folgen. Die wirkliche Dramaturgie schrieb aber das ganz persönliches Schicksal einer Spielerin:Amanda Rego.Dem Team und seinem Umfeld war es bereits klar, dass die sympathische Amerikanerin schon am Montag die Mannschaft zumindest zeitweise verlassen muss. Managerin Demuth teilte das den Sponsoren der Mannschaft in der Halbzeitpause mit. Das nach dem intensiven Spiel auf Party eingestellte begeisterte Publikum musste diese bittere Wahrheit am Ende des Spiels hinnehmen, erst jetzt die minutenlangen Amanda–Rego-Gesänge des Lions-Fan-Club während des Spiels wirklich verstehend. Amandas Vater liegt im Sterben und sie will ihn auf diesem letzten Weg begleiten. Von der Last der Entscheidung befreit führte Rego die Mannschaft endlich wieder zum Teamplay. Mit 10 Punkten, 8 Rebounds, 9 Assists und 8 Steals setzte sie selbst dabei mehr als ein Ausrufezeichen. Der Rest ist Statistik. Die mit nur 8 Spielerinnen anreisenden Gäste hatten nie eine reelle Chance, blieben aber immer auf Schlagweite. Erst der furiose Schlussspurt der Lions brachte das klare Ergebnis. Neben Rego punkteten ebenfalls zweistellig : Bender (23), Bejtic (23), Sterner (12), Damm (11) und Abeolva (11). Karen Jacobs hatte ihren ersten Bundesligaeinsatz und Nachwuchshoffnung Jule Kohlmann versenkte wieder einen Dreier im Korb. Noch ist unklar wie die nun sechswöchige Auszeit Regos überbrückt werden soll, aber Leja Bejtic bot sich dafür in der zweiten Halbzeit mit ihrer bisher besten Leistung im Löwen-Trikot sehr präsent, selbst am Boden liegend mit Korberfolg, an. Union- Halle-Neustadt Wildcats Wenn schon Tränen, dann Freudentränen bei den Wildcats. Die Siegesserie hielt auch im fünfte Spiel an. Nach neun Jahren konnten die Hallenserinnen mit einem 34:28 Auswärtssieg in Harrislee dem Nordexpress das Signal mal wieder auf Halt stellen. Mit nur elf Spielerinnen angereist (Judy Martin war noch verletzungsbedingt ausgefallen) war Union von der ersten Minute an spielbestimmend. Auch eine Reihe von Zeitstrafen ( Halle erhielt doppelt so viele wie Harrislee), darunter dann auch die Rote Karte für Henkel bereits kurz vor Ende der ersten Halbzeit, brachten die Hallenserinnen nie aus dem Takt. Mit Fleischer und Nagel stand Sicherheit im Tor, die Abwehr trat aggressiv auf und war eigentlich nur in Unterzahlsituationen wirklich zu bezwingen, alle Strafwürfe fanden den Weg ins Tor und eine überragende Roubinkova mir 15 Treffern, das waren, neben der soliden Mannschaftsleistung insgesamt, die Faktoren, die den Sieg machten. Ein Sieg, der erstmals in dieser Saison auf einen Playoff-Platz führte. Das Saisonziel ist jetzt wieder in Augenhöhe.