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Wahlforum des SSB im TC Schwarz-Silber

26.05.2009 23:20
Günter Hebner
Kandidaten antworten auf die Gretchenfrage , wie sie es mit dem Sport halten
Der Stadtsportbund rief, die Kandidaten kamen, die Wähler eher nicht. Insgesamtzehn Stadträteoder die es werden wollen (Dietmar Weihrich - Bündnis-90/Die Grünen, Bernhard Bönisch - CDU, Andreas Hajek - FDP, Dr. Petra Sitte und Ute Haupt - DIE LINKE, Dr. Andreas Schmidt und Michael Zeidler - SPD, Denis Häder und Dr. Cornelia Demuth - Mitbürger und Sabine Wolff - Neues Forum), stellten sich am 26.5.2009 den Fragen. Allein die Teilnahme spricht Bände und lässt für die Kommunalwahl Schlimmes ahnen. Mangel an Problemen kann nicht die Ursache sein, denn nach der obligatorischen Vorstellungsrunde, kamen die Vereinsvertreter gleich zur Sache. Mit Ausnahme des Themas Wildwasserpark Pulverweiden waren es die eher kleinen Probleme, die zur Sprache kamen: die zerschlissene Turnmatte, die stinkende Toilette, die defekte Dusche und immer wieder das Geld. Letzter Punkt im Moment ganz besonders wichtig, befinden sich die Vereine zur Zeit doch ohnmächtig in einem finanziellen Bermuda-Dreieck zwischen der haushaltslosen Stadt auf der einen und dem Landessportbund und dem Ministerium für Gesundheit und Soziales (Beide in heftige Hahnenkämpfe verwickelt) auf der anderen Seite. Man kann es den vielen ehrenamtlich geführten Vereinen nicht verübeln, dass sie sich unter solchen Bedingungen in Detailles verlieren,den Blick nicht nach vorn richten undsich nicht die Frage stellen: Was wollen wir denn eigentlich? DiefehlendeverbindlicheSportentwicklungsplanung (Dasist eben nicht nur der Bau von Sportstätten) wurde eigentlich von allen Stadträten angemahnt. Warum diese Frage erst so kurz vor Schluss der Legislaturperiodegestellt wird,bleibt im Dunkeln. Vielleicht, weil eine solche Diskussion, wenn sie dann zu Ende geführt wird, Sieger und Verlierer produziert, oder wie Dr. Schmidt (SPD) bemerkte auch bittere Stunden nach sich ziehen wird. Wer will da schon der Katalysator sein? Dennoch scheint jetzt die Stunde zu kommen, die vom Stadtsportbund verlangt, die per Beschluss des Hauptausschusses geforderte Vision SPORTSTADT HALLE 2020 endlich zu erstellen, um nicht wieder von Leuchturmprojekten (Einige braucht die Stadt Herr Weihrich, strittig ist vielleicht nur welche und wie viele!) überrollt zu werden. Der Stadtsportbund wird sich als Lobbyist der Sportvereine zum Moderator aufschwingen müssen, um Interessenlagen zwischen den Vereinen, der Stadtverwaltung, den Fachverbänden und dem Olympiastützpunkt auszugleichen. Immerhin ist an dieser Stelle das babylonische Stimmengewirr verschwunden und man sprichtjetzt schon eine Sprache- nurunterschiedliche Dialekte sind noch wahrnehmbar. Auch wenn wir in naher Zukunft ein neues Stadion (KWS), ein saniertes Stadion (Hal-Neu), eine neue Schwimmhalle, eine neue Ballsporthalle, ein saniertes Leichtathletikstadion und vielleicht auch noch eine funktionelle Eissporthalle haben werden, es bleiben genug Probleme, die konzeptionell angefasst werden müssen. Es wird schwer genug, dennsofort nach der Wahl werden auch den neuen Stadträten durch die Haushaltslage Fußfesseln angelegt. Einige schienen diese kommende Ohnmacht schon zu spüren. Immerhin gab es auch Revolutionäres, als Bernhard Bönisch die Zuordnung der Schulturnhallen zum Verantwortungsbereich der Stabsstelle Sport und Bäder forderte. Vom oftmals kleinlichen Streit der zurückliegenden Legislaturperiode war nicht mehr viel zu spüren. Als Sabine Wolff (Neues Forum), die den Tagungsort etwas verfehlt hatte, berichtete, ausgerechnet von den Linken (Dr. Petra Sitte und Ute Haupt) auf den richtigen Weg gebracht worden zu sein, kam schon fast so etwas wie Harmonie auf.