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Die u19-Mannschaft des SV Halle LIONS wird viertbeste Mannschaft Deutschland

19.05.2015 09:51
Günter Hebner
Knapp 400 Zuschauer beim Halbfinalspiel der jungen Löwinnen
Eigentlich waren in Halle die Basketball-Fan-Utensilien schon eingepackt. Eine nicht gerade optimal verlaufene Bundesligasaison ( Alle Leser die an Erstliga-Standorten wirken, wissen wie das die Stimmung trotz aller Erfolge im Nachwuchsbereich nach unten ziehen kann.) war abgehakt und die lange Sommerpause angedroht. Da blühte, anfangs ganz vorsichtig, unerwartet ein Blume auf. Die zum Ende der Playdowns immer besser werdenden Auftritte der WNBL- Mannschaft, die ja auch mehr als zwei Drittel der SV Halle U19 stellt, waren schon ein Hinweis darauf, dass da noch was kommen könnte. Die Qualifikation gegen Mannschaften aus Brandenburg und Berlin lief zwar erfolgreich, aber in der öffentlichen Wahrnehmung eher auf einem Nebengleis. Die Norddeutsche Meisterschaft, jetzt in der neuen, schicken ERDGAS-Sportarena angekommen, ließ dann schon aufhorchen und ein engagiertes Team machte sich ans Werk auch für die besten deutschen Mannschaften der Altersgruppe ein guter Gastgeber zu sein. Die Teams wurden umsorgt und für ihren individuellen Auftritt boten sich viele Möglichkeiten von der Präsentation auf der Video-Wand bis zur Wunsch-Einlauf-Musik. Spätestens bei der acapella vorgetragenen Nationalhymne vor dem Finale wurde die ganze Halle von Gänsehautatmosphäre erfasst.Um zu verstehen, warum gerade die Mädels des SV Halle zur Siegerehrung still in einer Ecke der Halle Aufstellung nahmen, hier nur kurz die Pokaldramaturgie.Das erste Spiel führte die beiden Süd-Vertreter TSV 1883 Grünberg und TG 48 Würzburg gegeneinander. Die Grünberger spielten von der ersten Minute an im Siegermodus und ließen den Würzburgerinnen nie ein wirkliche Chance. Die hoffnungslose Unterlegenheit im Fan-Bereich auf den Rängen konnte mit Unterstützung des LIONS-Fan-Court aus Halle ausgeglichen werden, die Dominanz der Hessinnen nicht und so stand am Ende des Spiels ein 77:43 für Grünberg auf der Anzeigetafel. Das zweite Spiel zwischen den Gastgebern und dem Rhöndorfer TV 1912 zog immerhin knapp 400 Zuschauer ( Ein Novum im Nachwuchsbereich für Halle) an. Sie sollten eines der spannendsten Spiele sehen, dass die ERDGAS-Sportarena in ihrer knapp einjährigen Geschichte erlebt hat. Die Formulierung „Spiel auf Augenhöhe“ trifft sportlich wohl zu, körperlich jedoch nicht, denn die großgewachsenen Rheinländerinnen beherrschten oft den Luftraum an den Körben.Die Hallenserinnen versuchten das Defizit mit Leidenschaft auszugleichen, mussten aber letztlich mit 61:65 in eine Niederlage einwilligen. Von beiden Mannschaften wurde das Spiel mit unerhörtem physischen und psychischen Aufwand betrieben. Ein wirklicher Kraftakt - Man sollte es am nächsten Tag merken.Im kleinen Finale wollten die jungen Löwinnen gegen Würzburg nur zu gern die bronzene Plakette erobern. Allein die Teilnahme am Final Four wurde ursprünglich in Halle als maximaler Erfolg gewertet, doch das Spiel des Vortages hatte Lust auf mehr geweckt. Diese Hypothek sollte sich als zu schwer erweisen. Ein engagiertes Würzburger Team mit absoluten Siegeswillen legte von Anfang an vor und die Hallenserinnen, in Geist und Körper müde wirkend, liefen tapfer hinterher. Mehr als eine knappe Halbzeitführung kam dabei nicht heraus. Besonders die Wurfquote ließ zu wünschen übrig und gab letztlich den Ausschlag für den 63:57-Sieg der Süddeutschen. Im Finale, zwischen Grünberg und Rhöndorf ausgespielt, übernahmen vom Anwurf an die Grünberger die Spielregie mit absoluter Dominanz. Das Ergebnis von 63:36 ist allerdings in der Höhe wohl auch auf den Kräfteverschleiß Rhöndorfs vom Vortag zurückzuführen.Damit erklärt sich die vornehme Zurückhaltung der Hallenserinnen bei der Siegerehrung, blieb ihnen doch „nur“ die Urkunde. Mit einer Plakat-Aktion hatten sie kurz vorher die Stimmung genau getroffen. „ Danke für Alles - Mami und Papi !“ stand darauf. Die U19 ist im weiblichen Basketball so etwas wie der Abschluss des Jugendspielbetriebs, der ohne die Mithilfe der Eltern, das ist in Grünberg nicht anders al