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Der Knoten geplatzt

04.02.2015 14:07
Olaf Wolff
Florettfechterin Ira Sothen von der TSG Halle-Neustadt erreicht beim „Internationalen Sparkassen-Cup“ in Moers die ersehnte Top-Platzierung
„Na endlich“, atmete Florett-Trainer Janos Igaly am Samstagabend in Moers erleichtert auf. Sein Schützling Ira Sothen von der TSG Halle-Neustadt hatte dort mit Rang 12 beim „Internationalen Sparkassen-Cup“ im Damenflorett mit insgesamt knapp 120 Teilnehmerinnen die ersehnte Top-Platzierung eingefahren und wichtige Punkte in der Deutschen Kadetten-Rangliste erkämpft Dabei waren die Vorzeichen alles andere als positiv. Zunächst musste der Trainer die krankheitsbedingte Absage seiner zweiten Starterin Alida Riedel zu Kenntnis nahmen. Dem folgte am Freitag ein über 8-stündiger Anreisemarathon in die Stadt am Unterrhein. Doch Ira Sothen ließ sich im Turnier am Samstag dann wenig davon beeindrucken. Fast fehlerfrei absolvierte sie die Einordnungsrunde, verschaffte sich damit eine vorzügliche Ausgangsposition im folgenden Direktausscheid. Mit sicheren Siegen marschierte sie bis in das Achtelfinale, stand dort der Bonnerin Kari Weiner gegenüber, der sie am Ende mit 7:15 unterlag. „Ira hat sehr gut gefochten, sich den 12. Platz im Gesamtklassement verdient“, lobt anschließend Trainer Janos Igaly. „Auch das Gefecht gegen die Bonnerin war auf Augenhöhe. Beide waren gleich stark. Allerdings bleibt kritisch anzumerken, dass der Kampfrichter mit dem Gefecht überfordert war, gleich mehrfach fragliche Entscheidungen getroffen hat. Das Ergebnis widerspiegelt daher nicht das Gefecht. Mit einem guten Obmann wäre der Kampf wohl anders ausgegangen“, fügt Igaly hinzu. Jene Top-Platzierung katapultierte die 15-jährige Gymnasiastin förmlich in der Deutschen Rangliste nach oben. Positiver Nebeneffekt ist zudem, dass sie damit Sachsen-Anhalt einen weiteren Startplatz bei den Deutschen A-Jugendmeisterschaften verschafft hat. Um den streiten sich augenblicklich Alida Riedel und die Merseburgerin Megan Stetz, die in Moers mit Platz 58 einen Punkt mitnahm. Sie ist inzwischen regelmäßig beim gemeinsamen Stützpunkttraining in Halle anzutreffen. „Wenn wir Glück haben, können sogar alle drei im Einzel starten“, blickt Fachverbandspräsident Thomas Riedel optimistisch voraus. „Vor allem haben wir aber für die Mannschaftsentscheidung ein konkurrenzfähiges Team, das sehr weit vorn landen kann. Darauf werden wir jetzt unsere Arbeit fokussieren“, so Riedel abschließend. Zur gleichen Zeit punkteten auch an anderen Orten die Fecht-Experten der TSG Halle-Neustadt. Philipp Ahlvers verpasste mit Rang zwei beim „Pflaumenmus-Pokal“ in Mühlhausen nur knapp den Gesamtsieg in seinem Schüler-Jahrgang. Der 10-jährige Florett- Youngster musste lediglich dem Saalfelder Laurenz Dörfer den Vortritt lassen. In die Siegerliste trug sich an gleicher Stelle beim einen Tag später stattfindenden „3. Thüringen-Pokal“ dann Florett-Spezialist Bernd Stöhr ein. Jenen Wettbewerb, in einer sog. „Großen Runde“ (Jeder gegen Jeden – d.Red.) ausgetragen, absolvierte der Hallenser trotz leichter Handverletzung mit makelloser Bilanz und durfte sich anschließend als Sieger feiern lassen. Beim mit über 150 Fechtern stark besetzten Degen-Turnier um den „Zeppelin-Pokal“ in Friedrichshafen erreichte Nico Hünniger Rang 63 in der Endabrechnung und konnte damit endlich in der Deutschen Rangliste punkten. „Nico hat technisch sehr viel stärker, aggressiver und sehr selbstbewusst gefochten. Er ist auf einem guten Weg“, bemerkt Trainer Matthias Hertel später. Eine bessere Platzierung verhinderte in Friedrichshafen der Ditzinger Simon Greul, späterer Gesamt-Zweiter, der sich knapp mit 15:13 gegen den TSG-er durchsetzen konnte.