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Am Finalspieltag Kampf bis zum letzten Zug

02.04.2014 10:00
Jürgen Luther
Schach: Saisonabschluss der 1. Frauenbundesliga
Die letzte Doppelrunde führte uns am Wochenende in das ca. 500 km entfernte Mühlheim an der Ruhr, um dort am Samstag gegen die Mädels vom Gastgeber zu spielen und am Sonntag zum Abschluss dann gegen die Mainzer. Da ab Platz vier alle Mannschaften bei ungünstigen Spielausgängen, und die gab es dieses Jahr schon öfter, durchaus noch auf den 10. Tabellenplatz rutschen konnten und somit Absteiger wären, plante ich sogar mit sieben Spielerinnen, damit nichts schief gehen kann. Schließlich hätten auch wir im unglücklichsten Fall noch in den Absteigerrängen landen können. Am Freitag musste sich dann aber Andrea Glaser leider krank melden. Alle anderen waren aber zum Glück bereits eingetroffen, so dass wir keine Besetzungsprobleme hatten. Die hatten aber unsere Gastgeber am Samstag! Nach 30 Minuten Wartezeit war das erste Brett noch immer nicht anwesend und somit führten wir 1 zu 0. Ein kampfloser Punkt für Tatiana Kononenko. Mit dieser Vorhand spielte es sich natürlich nicht schlecht. Tatjana Melamed an Brett zwei hatte gegen Anna Zozulia mit Schwarz keine Probleme und wickelte nach knapp zwei Stunden in ein solides Remis ab. Natalia Straub an Brett fünf hatte ihre Gegnerin Oksana Vovk mit Weiß recht schnell im Griff und somit plante ich mit dem vollen Punkt. Claudia Borriss an Brett sechs musste sich stürmischer Angriffe erwehren und fand dabei nicht die beste Fortsetzung. Bei zwei Bauern im Minus musste ich mit einer Niederlage rechnen. Nikolettas Partie an Brett vier gegen Margaritta Voiska war kompliziert. In Zeitnot endete die Partie aber Remis. Und nach dem Sieg von Natalia führten wir 3 zu 1. Jetzt musste noch ein Remis her zum Sieg! Claudias Gegnerin ließ sie noch einmal ins Spiel zurückkehren - ein Remis war durchaus möglich - aber das Bauernrunning gewann dann doch Heike Vogel. Wir hatten ja aber noch Ana Matnadze an Brett drei mit Weiß gegen Olga Kalinina spielend. In der Eröffnung agierte sie nicht so glücklich, stand verdächtig, wie wir Schachspieler so sagen. Mit zunehmender Dauer der Partie aber wurde ihr Spiel besser und sie sicherte mit einem Remis in besserer Endstellung dann den Mannschaftssieg! Somit konnten wir den Sonntag recht entspannt angehen! Ein Abstiegsplatz war nun auch theoretisch nicht mehr möglich. Beim zeitigen Frühstück - die Uhr wurde ja mal wieder umgestellt, was nichts für schachspielende Frauen ist - sagte ich zu Nikoletta, dass sie noch beste Spielerin der Saison werden kann. Dies gab ihr sichtlich einen Adrenalinschub. Von diesem Moment an war sie gedanklich schon bei der Partie. Ihre Gegnerin bekam das dann auch zu spüren. Nach nicht einmal 20 Zügen hatte sie gewonnen und brachte uns 2 zu 0 in Führung, denn Tatiana Kononenko hatte wieder kampflos gewonnen. Damit hatten wir nicht gerechnet, da am Samstag noch sechs Spielerinnen bei den Mainzern im Einsatz waren. In den Begegnungen von Tatjana und Claudia zeigten sich für uns klare Vorteile, die dann auch zu Siegen führten. Inzwischen hatte Natalia remis gespielt und Ana war erneut die bessere Endspielerin. Sie gewann diesmal letztendlich zum auch in dieser Höhe verdienten Sieg mit 5,5 zu 0,5. Im Endeffekt bedeutet das Platz 5 bei einer immer stärker werdenden Bundesliga. Und wieder einen Platz besser als der Setzlistenplatz und das ist gut so! Dass Nikoletta dann auch noch die beste Spielerin der Bundesligasaison geworden ist, ist natürlich fantastisch! Herzlichen Glückwunsch! An dieser Stelle möchte ich mich bei unserem Haup