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Triple-T : T wie Tempo, Team und Tatham

18.01.2012 14:57
GeHa
LIONS schlagen in einem außergewöhnlichen Spiel Marburg 75:60
SV Halle LIONS Ein Blick auf die Bank des als Tabellenvierter angereisten BC Marburg im Schlussabschnitt sagte alles. Die Körpersprache war unmissverständlich. Obwohl die Gäste dieses Viertel mit 22:13 sogar noch gewannen, hatten sie längst aufgegeben, zumal sich die Leistungsträger Koop, Davidson und Skupalla mir ihrem fünften Foul selbst aus dem Spiel nahmen. Ein Ergebnis der sprichwörtlichen Marburger Ellenbogenschule. Genaugenommen war das Spiel schon nach einer spektakulären, tempostarken Startviertelstunde, der vielleicht besten Viertelstunde seit die LIONS das Oberhaus wieder erreichten, entschieden. Da stand es schon 36:16. Selbst ein verzweifeltes Anrennen der Damen aus Hessen mit einem 9:0-Lauf auf 36:25 brachte das junge hallesche Team nicht aus der Fassung. Daphanie Kennedy antwortete mit dem für die Köpfe so wichtigen einzigen halleschen Dreier des Abends. Apropos Kennedy. Geflügeltes Wort auf der Tribüne: Tisdale, wer ist denn das ? – Den Namen habe wir nie gehört. Das sagt alles dazu, wie eindrucksvoll die neue Eins der LIONS unter den Augen ihres aus Paris angereisten Agenten das Heft des Handelns in die Hand nahm. Coach Dornhoff lobte zwar nach dem Match besonders Laura Hebecker (10 Punkte, 6 Rebounds), zielte damit aber wohl auch auf die überzogene Medienschelte der letzten Woche am LIONS-Nachwuchs. Mit Ausnahme der nur kurz eingesetzten Damm und Henningsen punkteten alle Spielerinnen und selbst wenn es mal zeitweise nicht so klappte, konnte jede Akteurin immer wieder entscheidende Akzente setzen, so wie Abelova mit einem blitzsauberen Dreipunktespiel in der 34. Minute zum 67:45. Wenn das Team förmlich zum Sieg schwebte, gewann eine Spielerin besondere Höhe: Tamara Tatham oder T , wie sie liebevoll genannt wird: 29 Punkte, 11 Rebound und 5 Assists - Basketball-Herz, was willst du mehr ?Für die LIONS erfolgreich: Tatham (29), Kennedy (11), Hebecker (10), Elis-Milan (8), Abelova (7), Heise und Kohlmann ( je 4), Prötzig (2).Union Halle-Neustadt WildcatsWenn zwei Mannschaften aus dem Tabellenkeller aufeinander treffen, die wissen, dass es um alles geht, darf man kein Unterhaltungsstück für die Galerie erwarten. So war es dann auch in der Uni-Halle, wo Gastgeber Union den Tabellenletzten Wismar 27:23 schlagen konnte. Nur die zwei Punkte für die Wildcats zählten, Haltungsnoten gibt es im Handball nicht. Dennoch wird wohl einiges auf Michael Funkes Merkzettel gelandet sein. Die zweite Halbserie bringt noch eine Reihe hochkarätige Gegnerinnen, die Nachlässigkeiten hart bestrafen werden. Wismar konnte das nicht. Immerhin hielt aber der mit zunehmender Spielzeit immer kraft- und ideenloser wirkende Tabellenletzte bis zur 36. Spielminute den Abstand auf ein Tor. Erst ein kleiner Union-Zwischenspurt und die Nutzung einer Überzahlsituation brachte mit dem 22:17 (40.) ein klareres Ergebnis. Das dies nicht wirklich ausgebaut werden konnte bleibt ein der Überraschungen des Spiels und hielt die Spannung bis zum Schluss hoch. Zu viele einfache Fehler im Angriff verhinderten das, dafür stand die Abwehr inklusive einer starken Anne Voigt im Tor stabiler. Übersehen werden sollte dabei aber nicht, dass der Küstensturm aus Wismar mehr ein laues Lüftchen war, übersichtlich und mit Ansage agierte, was die Aufgabe in der Abwehr und im Tor stark vereinfachte. Auffällig bei Union neben Anne Voigt wieder Jaqueline Hummel mit 8 Toren ( jetzt 21 in zwei Spielen) und die diesmal diszipliniert spielende Monic Burde mit 5 Hammertoren bester Güte. Weiter für Union erfolgreich: Kiskyte (4), S. Hummel und Fialekova (je 3), Schwarz, Hesse, Cichy und Kracht (je 1).