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DLRG gewinnt und verliert Titel

28.11.2011 14:39
Holger Friedrich
Während in Halle die Abstimmung zur Wahl der Sportler des Jahres läuft, kämpfen die Rettungsschwimmer der DLRG Halle-Saalekreis in der Warendorfer Schwimmhalle um den Deutschlandpokal.
13 Sportlerinnen und Sportler der DLRG Halle-Saalekreis und 1 Sportlerin der DLRG Magdeburg bilden die diesjährige Landesauswahl Sachsen-Anhalts, welche sich mit den anderen Auswahlmannschaften aller deutschen Bundesländer und weiterer 12 Nationen z.B. aus Australien, Neuseeland, Japan und Italien misst, um in 6 Einzel- und 4 Staffeldisziplinen sowie im Mehrkampf und in der Teamwertung die Besten zu ermitteln. Die meisten Siege verbuchen nicht ganz unerwartet die Teams aus Australien und Italien ( je 6 mal ), gefolgt von Neuseeland mit 4 Siegen. Über 200m Super Lifesaver schlägt am zweiten Wettkampftag die Stunde der Australierin Miranda Bell. Die Weltrekordhalterin schwimmt ein beherztes Rennen und liegt von Beginn an in Führung. Als sie schließlich am Ziel anschlägt, bleibt die Zeit unter dem Jubel der rund 500 Zuschauer bei 2:26,46 stehen- neuer Weltrekord, über eine Sekunde schneller als ihre alte Bestzeit. Für die einzigen zwei Goldmedaillen aus deutscher Sicht sorgt die Hallenserin Aline Hundt, die beide Flossendisziplinen bei den Damen dominiert. Aus Hallescher Sicht sind die Damen - wie schon das ganze Jahr - eine Bank, auf die man setzen kann. Anke Palm holt neben der überragenden Leistung von Aline Hundt beim 100 m Retten mit Gurtretter Bronze und Stephanie Kasperski erzielt den besten Mehrkampf bei den halleschen Damen. Für die beste Plazierung im Mehrkampf jedoch sorgt seit langem mal wieder einer der Rettungsschwimmer-Herren. Der 6. Platz im Mehrkampf durch Adrian Flügel ist deshalb auch besonders bemerkenswert, weil es seit der Heimann-Ära noch kein männlicher Rettungsschwimmer wieder geschafft hatte, sich bei derartig starker Konkurrenz in einem internationalem Wettbewerb soweit vorn zu platzieren. Nachdem Adrian Flügel schon bei der EM in Spanien im September aufsteigende Form zeigte und einmal Bronze gewann, setzt er nun noch einen drauf, denn in all seinen 5 Disziplinen erzielt er neue persönliche Bestzeiten, welche teilweise bei der vergangenen EM für Medaillen gereicht hätten. Die Disziplin 100 m Retten mit Flossen hat dabei noch eine besondere Bedeutung, da hier zusätzlich die Gerd Stoppelkamp-Gedächtnisplakette vergeben wird. Auch wenn Flügel in dieser Disziplin mit Platz 4 den Podestplatz knapp verfehlt, wird seine hervorragende Leistung mit dieser begehrten Trophäe honoriert. Sind die Rettungsschwimmer aus Halle, weil sie am Rande des Wettkampfes erfahren, dass sie ihren Titel „Mannschaft des Jahres“ in Halle leider nicht verteidigen können, einerseits etwas traurig, um so mehr können sie über den Gewinn der Teamwertung ihrer Landesauswahl in der Wertung der deutschen Bundesländer jubeln. Insgesamt zeigen die halleschen Rettungsschwimmer einmal mehr, dass sie immer noch zu den besten der Welt gehören. Denn neben dem Sieg in der Bundesländerwertung tragen sie dazu bei, dass Deutschland die Nationenwertung gewinnt. Ob das in der Zukunft so bleibt ist sehr ungewiss, den am Rande der Vorbereitung zum Deutschlandpokal wurden die Schwimmhallenzeiten in der wiedereröffneten Schwimmhalle an der Robert-Koch-Straße vergeben. Die Rettungsschwimmer, die sich genau wie die Schwimmer für den Ersatzneubau eingesetzt hatten, hofften dabei, wieder verstärkt in ihre Heimstätte zurückkehren zu können. Jedoch scheint das nicht gewollt, denn am Nachmittag und frühen Abend vor 19 Uhr ist kein Platz für die DLRG. Eine gezielte Nachwuchsarbeit ist somit nicht möglich.