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Sag niemals nie

10.11.2011 09:42
Manuel Hiemer
Eine wahre Geschichte von Teamchef Manuel Hiemer: "Ich ziehe nie wieder Schlittschuhe an..."
sagte ich Anfang des Jahres 2007 zu meiner Ehefrau (damals noch meine Freundin), nachdem ichwenige Zeit vorher meine Laufbahnbeendet hatte. Was war passiert? Nach der persönlich besten Saison meines Lebens (2005/06) hatte ich jegliches Interesse an dieser großartigen Sportart verloren, stand unter dem Druck meine Diplomarbeit in 3 Monaten abgeben zu müssen und hatte eine Fernbeziehung, die stark unter dem Wochenend-Rythmus der Spiele litt. Nachdem man als Eishockeyspieler in Deutschland nicht reich werden kann, hatte ich mich sehr früh entschlossen, Beruf/Schule und Sport nur in Kombination auszuüben. Zwei-Wege Vereinbarungen lassen sich als Lehrling, Praktikant oder (Werk)Student sehr gut realisieren. Sobald das Ende des Studiums naht wird es allerdings schwierig. In den meisten Fällen entwickelt sich aus der Diplomarbeit heraus ein zukünftiges Arbeitsverhältnis mit dem Auftraggeber. Das war auch mein Plan. Das Karriereende stand also mit Ende der Saison 2006/07 schon kurz bevor. Ein vorzeitiges Ende mit Ankündigung Viele fragten sich: Warum hört der Hiemer im November auf, wenn am Ende der Saison sowieso Schluß gewesen wäre? Ein wesentlicher Grund,den der EHC München heute noch falsch darstellt(Warum auch immer?), war das sehr umstrittene Ende von Trainer Gary Prior! Natürlich ist es höchst subjektiv zu sagen, er war der beste Trainer, den ich je hatte. Aber in meinen Augen war es eben so. Viele in München sahen das wohl anders. Zuletzt erklärte mir Gary, dass er es nicht mehr weiter schaffe, gegen Windmühlen anzukämpfen. Nach einem eher durchwachsenen Freitags-Auswärtsspiel in Wolfsburg ließ er die Mannschaft wissen, dass er am Sonntag nicht an der Bande stehen werde, weil er überlegen müsse, ob er weitermachen wird oder nicht. Schon beim samstäglichen Training kündigte ich Manager Winkler an, dass ich meine Karriere sofort beenden werde, falls Gary Prior tatsächlich rausgemobbt wird. Wenige Tage später trat genau das ein. Coach Prior trat zurück. Ich war irgendwie entsetzt (obwohl man das ja im Eishockey immer wieder erlebt). Wenige Spiele absolvierte ich noch. Doch irgendwie war die Luft komplett raus. Das konnte auch der neue Trainer, ein gewisser Pat Cortina, nicht mehr ändern. Die Diplomarbeit bekam noch mehr Fokus Je mehr die Luft des Sports in mir entwich, desto stärker rückte die Diplomarbeit in den Vordergrund. Und die Beziehung ebenfalls. Ich riss alle Zelte in Bayern ab und zog zu meiner Frau nach Halle (Saale). Dort brachte ich die Diplomarbeit mit sehr viel Engagement zum Abschluss. Das Problem war nun, dass der Auftraggeber der Diplomarbeit seinen