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Das Triple verpasst.

16.08.2010 14:40
Grunwald
Es wäre doch zu schön gewesen. Nach den gewonnenen Welt- und Europameistertiteln verpassten die Böllberger Wildwasserkanuten den deutschen Meistertitel bei den Jugend- und Juniorenmeisterschaften in Augsburg nur knapp
Es war nicht das Unvermögen der jungen Athleten – mehr die Umstände, die an „Russisches Roulette“ erinnerten. Dafür punkteten die Aufsteiger aus der Schülerklasse am 14. und 15.08.2010 ungeahnt stark. Die Strecke auf dem Olympiakanal von 1972 in Augsburg war bei den Qualifikationsläufen schwer und extrem kraftraubend, bei den Finalläufen weltmeisterlich anspruchsvoll gehängt. Für einen großen Teil der nationalen Elite nicht unbezwingbar, doch schienen insgesamt die eingesetzten Kampfrichter oftmals stark überfordert. Natürlich – die anwesenden Bundestrainer wollten alles sehen, was der Nachwuchs kann, aber war dies immer maßvoll? Die zehn Kanuten des BSV schafften die Qualifikation für die Halbfinalläufe noch ohne Probleme und konnten sich bis auf Caroline Leske (K1) auch für die Finalläufe qualifizieren. Lisa Fritsche platzierte sich nach einer unnötigen Torstangenberührung auf Platz 4. Dann fing der Finale - Albtraum an. Sebastian Tilgner, mit einem Wahnsinnslauf und den deutschen Titel im Kopf, fährt die beste Zeit im Juniorenfinale, zwei Sekunden schneller als der ortskundige Augsburger Frederick Pfeiffer – und bekommt ungerechtfertigt 50 Strafsekunden an Tor 10. Unglauben. Enttäuschung. Im nächsten Rennen, Jugend C1, fährt der in die Jugend aufgestiegene Bronzemedaillengewinner der deutschen Schülermeisterschaften Willi Braune im C1 einen hervorragenden dritten Platz – und bekommt 50 Strafsekunden angerechnet. Willi Braune hatte im Halbfinallauf schon 50 Strafsekunden unberechtigt angerechnet bekommen. Nach Einspruch bei den Torrichtern und dem Hauptschiedsrichter wurden ihm die Strafsekunden berechtigt ab erkannt und Willi zum Finallauf zugelassen. Es ging munter weiter: Tom Lorke / Max Gerth bekommen an Tor 3, ebenso wie Tobias Tilgner/ Paul Grunwald, im Canadierzweier 50 Strafsekunden wegen Doppelbefahrung des Tores. Lorke / Gerth belegen dadurch nicht Bronze sondern den „Holzmedaillen“-Platz. Das nächste BSV Boot, Tilgner / Grunwald, ist bei seinem souveränen Finallauf noch auf der Strecke, da fährt ihnen das Spremberger Boot mit schon 150 Strafsekunden im Gepäck auf das Heck. Der Mannschaftsleiter der Spremberger erhebt gegen das bis dahin zweitplatzierte BSV Boot Einspruch wegen Behinderung und erzwingt einen (eigentlich) regelwidrigen Wiederholungslauf bei denen sich die Spremberger vor das Boot der Hallenser setzen. Traurigkeit ringsum, man fühlte sich komplett unter Wert geschlagen, und ein bisschen auch verschaukelt. Trotzdem hatten die Hallenser Wildwasserkanuten auch Freudentränen im Gesicht, als sie am Sonntagvormittag im Mannschaftslauf 3 x Canadiereiner (Tilgner/Gerth/Braune) den zweiten Platz belegten. Das beste taktische Meisterstück gelang Sabine Krause. Sie fuhr mit einigen Strafsekunden mehr belastet im Canadiereiner die Strecke herunter, erreichte aber im Gegensatz vieler favorisierter Mitbewerberinnen das Ziel und kenterte nicht. Sabine belegte in dieser neuen Disziplin für die Damen einen ausgezeichneten Platz 3. Die Böllberger Slalomkanuten haben sich trotz aller Widrigkeiten respektabel an Deutschlands schwierigster Wildwasserstrecke geschlagen – und der Verein ist stolz auf die jungen Eleven! Insgesamt erkämpften sie sich drei Medaillen: Silber Team: 3 x C1 Sebastian Tilgner / Max Gerth / Willi Braune Bronze – Jugend C2: Tobias Tilgner / Paul Grunwald Bronze – Jugend weiblich C1: Sabine Krause Die weiteren Platzierungen: Caroline Leske Platz 14 (weibl. Jugend K1), Lisa Fritsche Platz 4 (Juniorinnen K1), Sebastian Tilgner Platz 6 (Junioren C1), Michael Busch Platz 4 (Jugend C1), Willi Braune Platz 6 (Jugend C1), Tom Lorke / Max Gerth Platz 4 (Junioren C2). Alle Ergebnisse unter http://www.akv-onli