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Stephanie Kasperski stark bei der Rettungsschwimmer-WM

13.10.2010 23:36
Holger Friedrich
Die Rettungsschwimmer der DLRG Halle-Saalekreis holen im Pool von Alexandria weitere 4 Medaillen. Nunmehr beginnen die Freigewässerdisziplinen am Mamoura Beach.
Der 12. Oktober begann für die DLRG Halle-Saalekreis bei der Weltmeisterschaft in Ägypten fast mit einer Katastrophe. Beim Einschwimmen am Morgen im Moubarak Swimming Pool in Alexandria stiegen plötzlich mehrere größere Chlorgasblasen im Wasser auf. An der Wasseroberfläche entfalteten sie sich so schnell, dass die Schwimmenden in der Nähe nicht ausweichen konnten und das Gas einatmeten. Ca. 20 Rettungsschwimmer aus mehreren Teams bekamen Atemnöte und erlitten teilweise einen Kreislaufzusammenbruch. Das Einschwimmen musste beendet und die betroffenen Sportler medizinisch versorgt werden. Darunter auch die zwei Saalestädter Katharina Stephan und Axel Gelleschus. Während sich Gelleschus zum Glück schnell erholen konnte und nur noch mit etwas Reizhusten kämpfen musste, sah es um Stephan anfangs schlimm aus. Das Hallenser Team war dann völlig geschockt, als der Wettkampf von der Veranstaltungsleitung ohne Rücksicht auf die Betroffenen einfach begonnen wurde. Erst heftige Proteste einiger Teammanager führten zu einer längeren Unterbrechung. Doch auch das half im Falle Stephan nichts. Ihr Einzelstart musste abgesagt werden und im Vorlauf der beiden Staffeln sprangen Julia Barby bzw. Julia Schatz ein. Zum Glück machten beide ihre Sache sehr gut. Trotz Ausfalls von Katharina Stephan konnten sich die Hallenserinnen für beide Staffelfinals qualifizieren. Doch bei nahezu allen Einzelstarts der Hallenser war plötzlich der Wurm drin. Die Besorgnis um die Teamgefährtin konnte niemand aus dem Kopf streichen. Alle blieben unter ihrem Leistungsniveau und somit qualifizierte sich niemand für das Finale im 50 Meter Rettungssprint und auch keiner von den Männern über 100 Meter Retten mit Gurtretter. Die Männer verpassten zudem beinah die fest eingeplanten Staffelfinals. Dann endlich kam die ersehnte Mittagspause. Am Nachmittag schien sich dann alles zu Gunsten des halleschen DLRG Teams zu wenden. Zuerst konnte sich Stephanie Kasperski im Finale über 100 Meter Retten mit Gurtretter aufrappeln und schwamm in einem beherzten Rennen zu Bronze. Nur Pamela Hendry aus Australien und Irene Morales aus Spanien waren schneller. Als dann klar war, dass Katharina Stephan in den Staffelfinals schwimmen kann, war der Knoten geplatzt. Die Männer steigerten sich deutlich in beiden Staffelfinals. In der Puppenstaffel schwammen sie nur hauchdünn an einer Medaille vorbei und blieben knapp hinter dem europäischen Dauerrivalen Alcarreno Club aus Spanien auf Platz vier. Die Mädels konnten dann endlich in der Hindernisstaffel überzeugen. Denn Stephanie Kasperski konnte die von ihren Vereinsgefährtinnen Katharina Stephan, Julia Schatz und Anke Palm herausgeschwommene, gute Ausgangssituation nutzen, überholte auf den letzten Metern noch die Australier aus Port Hacking und schlug hinter den Italienerinnen Rane Rosse als Zweite an. Auch am letzten Tag der Poolwettkämpfe holen die Hallenser Rettungsschwimmer bei den Weltmeisterschaften noch zwei Medaillen. Wiederum war Stephanie Kasperski an beiden beteiligt. Im Finale über 200 Meter Superlifesaver sicherte sich Kasperski nicht nur die Silbermedaille, sondern griff mit einem furiosen Endspurt auf der letzten Bahn sogar Weltrekordinhaberin Elena Prelle aus Italien an. Wenn die Bahn 5 Meter länger gewesen wäre, hätte ich Elena vielleicht noch bekommen ! meinte Kasper stolz und selbstbewusst nach dem Rennen. Aber ich bin auch sehr glücklich über die Silbermedaille und bin froh, dass ich mir mein Rennen so gut einteilen konnte. Auch bei der Silbermedaille in der 4 x 50 Meter Rettungsstaffel mit Gurtretter hatte die angehende Polizistin wesentlichen Anteil. Mit ihren Teamgefährtinnen Katharina Stephan, Julia Barby und Anke Palm musste sie sich wiederum nur Rane Rosse geschlagen geben. Dabei ließen die Hallenserinnen nichts ungenutzt, um die Italienerinnen dieses Mal zu bezwingen. Zu dritt zwängten sie die größere Julia Barby in einen engeren Anzug von Kasperski, damit Barby noch hydrodynamischer tauchen