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DOSB akzeptiert weiße Flecken im Spitzensport

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... und stellt damit den Föderalismus des Sports in Frage
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Ab 2020 keine olympischen Bundesstützpunkte in Halle?

Die Umsetzung der Leistungssportreform gewinnt dank der Beschlüsse im Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestags weiter an Fahrt.

„Das ist eine großartige Unterstützung für unsere Athletinnen und Athleten sowie unsere Verbände. Nach vier Jahren harter und intensiver Reformarbeit mit durchaus schwierigen Phasen ist es Dank der partnerschaftlichen Zusammenarbeit mit dem BMI gelungen, einen weiteren wichtigen Meilenstein auf dem Weg zur erfolgreichen Umsetzung der Reform zu erreichen“,

erklärte Alfons Hörmann, Präsident des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB), am Rande der Sportministerkonferenz der Länder in St. Wendel/Saarland.

Vor vier Jahren hatte sich der DOSB mit dem damaligen Bundesinnenminister Thomas de Maizière auf die Erarbeitung eines Konzeptes für eine umfassende Leistungssportreform sowie die anschließende Umsetzung geeinigt. Ziel dieser Reform soll die bestmögliche Förderung der Athletinnen und Athleten mit Potenzial für Weltspitzenleistungen sein.

Auf die Händelstadt wird die Reformen verheerende Auswirkungen haben ...

Eine 60 jährige Tradition mit 61 Medaillen bei Olympischen Spielen und unzähligen Erfolgen bei internationalen Großereignissen geht dem Ende entgegen. Dem Sportverein Halle verbleiben zwei Bundesstützpunkte in den Sportarten Leichtathletik und Wasserspringen mit einer Frist bis 2020. Halle hatte einmal 8 Bundesstützpunkte! Die Reform wurde ohne Einbeziehung der leistungssporttragenden Vereine und Kommunen durchgesetzt. Wir bezweifeln nicht, dass Spitzenathleten vor Jahreshöhepunkten zusammen trainieren müssen. Wir bezweifeln, dass dafür die Demontage unseres Wettkampfsports nötig ist. "Sport für alle", das Motto des DOSB, hat eine andere Bedeutung! 

Sportlerinnen und Sportler werden gezwungen sein, hunderte Kilometer entfernt zu trainieren. Selbst für Leistungssport aufgeschlossene Eltern werden sich überlegen, ob sie ihre Kinder im Falle des Erfolgs früh verlieren wollen. Die Motivation der Sportvereine, die ehrenamtlich das Grundlagentraining organisierten, wird nach und nach verlöschen. Sponsoren und öffentlichen Förderern wird es immer schwieriger zu vermitteln sein, Strukturen aufrecht zu erhalten, wenn andere die Früchte ernten. Wir büßen Vorbilder, Menschen, Sinnhaftigkeit ein. Wir verlieren unseren Sport, weil Bundesinstitutionen am grünen Tisch entschieden haben.

Wir werden nicht müde, den DOSB aufzufordern seine zentralistische Linie aufzugeben und seinen selbst auferlegten Ansprüchen an eine gute Verbandsführung treu zu bleiben. Bei so gravierenden Auswirkungen auf den regionalen Sport fordern wir Partizipation und Einbindung in Entscheidungsprozesse. Der zentralistische Ansatz wird scheitern, weil Sportdeutschland kein Schachbrett ist, auf dem man Menschen wie Figuren verschieben kann. Föderalismus mit innerdeutscher Konkurrenz ist der Boden, auf dem Nachwuchstalente und Spitzenleistungen heranwachsen!

Stadtsportbund Halle e.V. 

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