CDU - Christoph Bernstiel

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Interview Christoph Bernstiel/CDU

Sport als Chance begreifen

Christoph Bernstiel ist CDU-Bundestagskandidat für den Wahlkreis Halle (Saale), Kabelsketal, Landsberg und Petersberg. Der 33-jährige Kommunikationsmanager trat im Jahr 2005 in die CDU ein, 2014 hat er sich für den halleschen Stadtrat aufstellen lassen. Neben seiner politischen Arbeit ist der gebürtige Bernburger im Mitteldeutschen Multimediazentrum als Leiter für Kommunikation angestellt. Zudem engagiert sich Christoph Bernstiel für verschiedene Vereine, Netzwerke und Initiativen. Ihn treibt der Gedanke an, „dass es nie zu spät für eine gute Idee ist“. Welche Ideen Christoph Bernstiel für den Sport in Halle hat, erfahren Sie im folgenden Interview.

1. Herr Bernstiel, welche Rolle spielt Sport in Ihrem Leben?
Bernstiel:Eine sehr wichtige. Ich bin leidenschaftlicher Hobby-Sportler. Ich jogge sehr gerne und habe bereits an einigen Halbmarathons teilgenommen. Auch Squash, Radfahren, Drachenbootfahren sowie Paintball sind Freizeit-Sportarten, für die ich mich begeistern kann. 

2. Was haben Sie und Ihre Partei bisher für den Sport in Halle getan?
Bernstiel: Wir haben schon so Einiges erreicht. Ich habe zum Beispiel dafür gekämpft, dass der Eisdom, der ja eigentlich nur als Übergangshalle gedacht war, so schnell wie möglich gebaut wird.Außerdem stand ich von Anfang an hinter dem Projekt, rund um den Hufeisensee ein Naherholungsgebiet zu erschaffen – mit Golfplatz und Wakeboard-Anlage. 

3. Der Stadtsportbund Halle e.V. macht sich Sorgen um die Zukunft der Bundesstützpunkte.Wenn Halle weitere Bundesstützpunkte verliert, verlieren wir auch Sportler und Trainer an andere Bundesländer. Wie will die CDU den Spitzen- und Profisport fördern, damit das nicht passiert?
Bernstiel: Es ist natürlich sehr schlimm, wenn Bundesstützpunkte wegfallen. Ich denke, wir sollten uns auf dievorhandenen Leistungs- und Bundesstützpunkte konzentrieren, diese intensiver fördern und deren Schließung verhindern. Es müssen ja nicht in allen Bundesländern alle Profisportarten vertreten sein. 

4.Sportgroßveranstaltungen wie der Mitteldeutsche Marathon und die Werfertage tragen nicht nur zur Entwicklung des Sports bei, sie stärken auch die Reputation. Denken Sie, dass solche Sportereignisse mehr Unterstützung benötigen?
Bernstiel: Ja. Ich bin ein Freund von solchen Veranstaltungen und wünsche mir mehr davon. Sportgroßereignisse in Halle sollten mehr Unterstützung bekommen, indem man zum Beispiel die Mittel erhöht und sich nicht so sehr auf den Ausbau der Infrastruktur konzentriert, sondern auf den Sport. Ich finde es zum Beispiel sehr schade, dass die Olympischen Spiele 2024 nicht in Hamburg stattfinden. Es muss doch nicht immer gleich die ganze Stadt saniert werden. Deutschland tut gut daran,große Turniere auszutragen, weil es eine tolle Gelegenheit ist, sich in der Welt zu präsentieren. Außerdem sollten wir unsere Mentalität ändern und große Sportereignisse weniger als Belastung denn als Chancebegreifen.

5.In Halles Sportvereinen engagieren sich etwa 1500 Menschen freiwillig oder begleiten ein Ehrenamt. Wenn die bürokratischen Hürden nicht so hoch wären, könnte es viel mehr Ehrenamtler geben. Haben Sie Ideen, wie man diese Hürden abbauen kann, damit genügend Nachwuchs folgt?
Bernstiel: Das Programm für das Ehrenamt muss grundlegend überarbeitet werden, damit solche Hürden in Zukunft nicht mehr existieren. Wir brauchen ehrenamtliche Mitarbeiter im Sport – ohne sie würde es sehr schlecht für die Vereine aussehen. Es muss steuerliche Vorteile geben, sodass zum Beispiel die Möglichkeit besteht, Leute einzustellen.

6. Viele Turnhallen und Vereinsportstätten in Halle sind sanierungsbedürftig. Auch hier fehlt an einigen Stellen die nötige Unterstützung der Politik. Gibt es Pläne, wie Sanierungsmaßnahmen vorangetrieben werden können? 
Bernstiel: Den Kommunen fehlt das Geld zur Sanierung von Schulturnhallen und Sportstätten. Die Finanzierung müsste mehr über Bundesmittel erfolgen. Zurzeit ist ein Starkprogramm in Planung, dass sich mit diesem Thema befasst. Wir sind bei Weitem nicht auf dem Stand, auf dem wir sein könnten. Dafür haben wir aber Sportstätten, um die uns andere Städte beneiden. Es gibt hier sehr gute Schwimmhallen, die Eishalle und eine Ballsporthalle. 

7. In Halle gibt es also viele Möglichkeiten, Sport zu treiben. Trotzdem stellt der Bewegungsmangel vieler Menschen ein großes Problem dar. Haben Sie Vorschläge, wie man Gesundheitsförderung und Prävention mehr in den Vordergrund rücken könnte?
Bernstiel:Sport und Bewegung müssen immer gefördert werden. Ich würde es gut finden, wenn es einen Ausgleich zwischen Breiten- und Spitzensport gäbe. Das trägt zum Erfahrungsaustausch und sicher auch zur Motivation bei. Ein Problem gibt es im Rehabilitations-Sport. Die Krankenkassen übernehmen nicht die vollen Kosten. Aber gerade der Rehabilitations-Sport sollte über die Kassen abgerechnet werden können. Es wäre doch eine Win-Win-Situation für alle. Die Menschen wären gesünder, die Zahl der Erkrankungen würde sich reduzieren und - auf lange Sicht gesehen - würden die Krankenkassen ihre Ausgaben deutlich senken können. 

8. Sport ist ja nicht nur wichtig, um Krankheiten vorzubeugen oder Gesundheit wiederzuerlangen, er spielt ja auch in der Integration eine wichtige Rolle.
Bernstiel: Genau. Sportvereine sind gelebte Demokratie. Dort lernt man, dass es immer etwas zu entscheiden gibt - und dass sich Anstrengung lohnt. Sport hat eine universelle Sprache. Es ist die beste Art, Ausländer zu integrieren. Man sollte die Wirksamkeit von politischen Integrationsprogrammen hinterfragen. Ich finde, Sportvereine machen mehr für Integration als viele gutgemeinte politische Maßnahmen. Die Saalebulls sind ein gelungenes Beispiel für funktionierende Integration. Unabhängig von Sprache und Religion kommunizieren die Spieler auf gleicher Ebene. Das funktioniert nicht nur im Profisport, sondern auch im Breitensport. 

9. Sport hebt also Sprachbarrieren auf. Aber was machen körperlich beeinträchtigte Menschen – sie haben mit ganz anderen Barrieren zu kämpfen. 
Bernstiel:Auch beim Thema Inklusion sollte man Sport immer als Chance begreifen. Menschen mit Behinderung wollen sich beteiligen, können aber nicht. Das ist schlimm. Leider können wir nicht alle Sportstätten von Grund auf sanieren,damit sie barrierefrei sind. Aber beim Neubau von Sporthallen und Anlagen wird Barrierefreiheit ja gewährleistet. Darüber hinaus wünsche ich mir eine stärkere Zusammenarbeit mit Organisationen wie die Special Olympics Deutschland.

10.Haben Sie ein gutes Gefühl, was den Sport in Halle betrifft?
Bernstiel: Absolut. Halle hat viele besondere Sportarten zu bieten, das ist nicht selbstverständlich. Man muss sich mal überlegen, was wir neben den etablierten Sportartenalles haben: Bouldern, Eishockey, Wasserski, Football, Motoball und Golf – wo gibt es das schon in unserer Region und noch dazu an einem Standort?

11. Sie schauen also sehr optimistisch in die Zukunft. Gilt das auch für Ihre politischen Ziele?
Bernstiel: Ich würde es natürlich toll finden,wenn ich im September in den Bundestag gewählt werde. Die CDU ist meine politische Heimat. Ich finde, sie macht wirklich realitätsbezogene Politik und ist frei von sozialromantischen Träumereien. Natürlich bin ich nicht in allen Punkten einer Meinung mit der Partei, aber das ist ganz normal. 

12. Was machen Sie, wenn es im September nicht klappt?
Bernstiel: In der Politik ist es wie im Sport – es lohnt sich, dranzubleiben. 

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