Stärkung des Sports im Bundeshaushalt 2025
Landessportbund Sachsen-Anhalt e.V. // Wenige Tage vor dem Start der Olympischen Spiele in Paris hat die Bundesregierung am 17. Juli 2024 den Sporthaushalt für 2025 beschlossen. Der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) zeigt sich mit der deutlichen Aufstockung der Mittel für die Sportförderung zufrieden. Der Sporthaushalt soll nach dem Willen der Bundesregierung im Vergleich zum laufenden Jahr um 49 Mio. Euro auf 331 Mio. Euro steigen.
Der Kernhaushalt („Zentrale Maßnahmen“) der Spitzensportförderung steigt um 28 Mio. Euro und dort insbesondere die Förderung des Leistungssportpersonals. Die längst überfällige Erhöhung der Trainer*innengehälter, die schon seit über 10 Jahren keine Gehaltsanpassung mehr erhalten haben, kann somit endlich vollzogen werden. Weitere 29 Mio. Euro gehen auf die verstärkte Unterstützung des Bundes für die World University Games 2025 in Deutschland zurück. Bereinigt um diesen und weitere einmalige Sonderfaktoren erfährt der Sporthaushalt eine Nettoerhöhung um knapp 20 Mio. Euro.
Die Unterstützung der Bundesregierung für eine deutsche Bewerbung um Olympische und Paralympische Spiele wird mit einer Förderung von 2,2 Mio. Euro für den Bewerbungsprozess auch im Bundeshaushalt manifestiert. Mit der Finanzierung der Sportagentur und des Zentrums für Safe Sport mit je 1 Mio. Euro werden weitere wichtige Zukunftsprojekte gesichert. Auch in den Bereichen Demokratieförderung und Extremismusprävention werden wichtige Projekte wie die Bundesprogramme gegen Rechtsextremismus im Sport oder Zusammenhalt durch Teilhabe weiter gestärkt.
„Spitzenleistungen erfordern Spitzenbedingungen und dieser Haushaltsentwurf ist ein ermutigender Schritt dorthin. Gerade vor dem Hintergrund der herausfordernden Finanzlage des Bundes wissen wir diese Unterstützung der Regierung zu schätzen“, erklärt Torsten Burmester, Vorstandsvorsitzender des DOSB. „Diese positiven Signale kommen wenige Tage vor dem Start der Olympischen Spiele in Paris genau zum richtigen Zeitpunkt. Verbände, Athlet*innen und Trainer*innen können sich jetzt voll auf den Sport konzentrieren und müssen sich nicht gleichzeitig über ihre finanzielle Situation im nächsten Jahr sorgen. Diese Unterstützung aus der Politik gibt uns Rückenwind.“
„Der Wermutstropfen bleibt allerdings weiterhin die ausbleibende Unterstützung des Breitensports“, ergänzt Burmester. „Bei Investitionen für die Sanierung und Modernisierung von Sportstätten bleibt der Handlungsbedarf enorm und die Förderung weiter hinter dem Bedarf zurück. Auch der Entwicklungsplan Sport wird entgegen der Ankündigung beim Bewegungsgipfel wird der Entwicklungsplan Sport nicht finanziell vorangetrieben. Damit bleibt das zentrale Vorhaben des Koalitionsvertrags im Bereich der Sportentwicklung ohne Schlagkraft.“
Im Bereich der Freiwilligendienste bleibt die eigentlich vorgesehene, deutliche Kürzung zwar aus, aber die Förderung sinkt im Vergleich zum laufenden Jahr doch um mehr als 10 Prozent. Angesichts der Kostensteigerungen sowie der Diskussion um ein Gesellschaftsjahr, die auf einen Aufbau der Strukturen setzt, ist das kein zukunftsweisendes Ergebnis. Die geplanten Kürzungen im Bereich der Jugendarbeit sind hingegen abgewendet und das für die Deutsche Sportjugend wichtige Programm „Kinder- und Jugendplan des Bundes“ auf Vorjahresniveau gesichert.
„Der gemeinsame Appell der Spitzensportinstitutionen und die zahlreichen Gespräche der vergangenen Wochen haben Wirkung gezeigt“, sagt Burmester abschließend. „Wir danken den Entscheidungsträgern, die diese positiven Entwicklungen ermöglicht haben. Diese gilt es nun im parlamentarischen Verfahren noch fein zu justieren und Schwerpunkte zu setzen. Gemeinsam können und wollen wir Sportdeutschland auch in 2025 voranbringen und eine positive Entwicklung im Spitzensport sowie bei den 86.000 Sportvereinen ermöglichen.