Die PARTEI - Malte Hirschbach

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Die Partei - Malte Hirschbach
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Interview Malte Hirschbach/“Die PARTEI“

Wenn Quidditch Menschen zusammenbringt

Malte Hirschbach kandidiert für den Deutschen Bundestag, der am 24. September 2017 neu gewählt wird. Seit zwei Jahren ist Hirschbach Mitglied bei „Die PARTEI“. Der 24-Jährige hat aber nicht nur politische Ambitionen. Zurzeit studiert er an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg Geschichte sowie Philosophie. Außerdem ist Hirschbach einer der Sitzungsleiter im Studierendenrat (Stura). Ursprünglich stammt der Master-Student aus Oberg in Niedersachsen. Jetzt ist er in Halle. Schon bald aber könnte er in Berlin sein. Was Herr Hirschbach dort vorhat und welche Ideen Die PARTEI für den Sport in Halle bereithält, erfahren Sie im folgenden Interview.

1.Herr Hirschbach, welchen Sport machen Sie gerne?
Hirschbach: Ich spiele gerne Tischtennis und Fußball. In meiner Heimatstadt Oberg in Niedersachsen habe ich beides im Verein „Fortuna Oberg“ gespielt. Dort bin ich immer noch gemeldet. Und wenn ich mal zu Hause bin und es passt, spiele ich da auch.

2.Einen Bezug zu Sport haben Sie also. Hat Die PARTEI auch Ideen, wie der Spitzensport in Halle gefördert werden kann?
Hirschbach: Ich finde, es sollte keinen Leistungsdruck auf Spitzensportler geben. Eine wissenschaftliche Studie aus Schweden hat ergeben, dass Profisportler ohne Druck bessere Leistungen erzielen. Zudem würde ich Spitzensportler und Trainer verbeamten.

3.Zu welchem Zweck?
Hirschbach: Beamten kann man vorschreiben, wo sie arbeiten sollen. So könnte man Sportler und Trainer in Halle halten – oder, wenn ein Mangel besteht, einen Dienststellenwechsel nach Halle beantragen. So müssten wir uns keine Sorgen mehr machen, ob wir genügend Sportler und Trainer im Spitzensport haben.

4.Hat Die PARTEI Ideen, wie man bürokratische Hürden im Ehrenamt abbauen kann, damit es stets genügend Nachwuchs gibt?
Hirschbach: Diese Hürden würden wir abschaffen, nicht nur im Sport. Ich war längere Zeit in der evangelischen Kirche ehrenamtlich tätig und kenne die Probleme. Freiwillige Mitarbeiter bekommen viel zu wenig Anerkennung. Wenn Die PARTEI in Halle regieren würde, würde sie die ehrenamtlich Engagierten unterstützen. 

5.Wie könnten Groß-Sportveranstaltungen in Halle  - wie die Werfertage oder der Mitteldeutsche Marathon - besser gefördert werden?
Hirschbach:Der Ausbau der Infrastruktur muss vorangetrieben werden, damit solche Veranstaltungen stattfinden können und die Erreichbarkeit gewährleistet ist. Zur Not müsste man die Standorte outsourcen, beispielsweise nach Malta oder Mordor.

6. Sie meinen Mordor aus Herr der Ringe?
Hirschbach: Ja.

7.Bleiben wir mal bei den Infrastrukturproblemen und in Halle - welche Lösungsansätze würden Sie vorschlagen?
Hirschbach:Vorhandene Sportstätten, die sanierungsbedürftig sind, sollten unbedingt erhalten bleiben. Man müsste sie ordentlich renovieren. Das betrifft auch einfache Turnhallen an Schulen, da sind viele in marodem Zustand. Da der Platz in Halle aber begrenzt ist und wir mehr Sportstätten brauchen, schlägt Die PARTEI vor, unterirdische Turnhallen zu bauen. Wir wollen ein Pilotprojekt starten, das U-69 heißt. Bis zum Jahr 2069 soll das Projekt mit den unterirdischen Hallen abgeschlossen sein. Ich bin mir sicher, unserem Beispiel werden andere Städte rasch folgen.

8.Sowohl der Deutsche Olympische Sportbund als auch der Stadtsportbund Halle engagieren sich in der Gesundheitsförderung und der Prävention.Ein wichtiges Ziel ist, den Bewegungsmangel der Menschen zu reduzieren. Wie stehen Sie dazu?
Hirschbach: Ehrlich gesagt, ist das nicht gerade eine Kernkompetenz unserer Partei.Ich denke aber, Sportangebote sollten ausgebaut werden, vor allem für Kinder und Jugendliche. Erwachsene, die sich nicht gerne bewegen, kriegt man wahrscheinlich auch nicht dazu. Sie sind alt genug, selbst zu entscheiden, wie sie ihre Freizeit gestalten wollen. Wenn sie faul herumliegen möchten, bitte.

9. Ein anderes großes Thema dreht sich um Bildungspotenziale, die der Sport birgt. Oft wird von Seiten des Deutschen Olympischen Sportbunds Kritik laut, dass diese Potenziale nicht genug Anerkennung finden. Was halten Sie von dieser Kritik?
Hirschbach: Da kann ich nur zustimmen. Bildung im Sport ist wichtig. Spitzensportler sollten Zugriff auf weitreichende Bildungsangebote haben, damit in der Öffentlichkeit nicht mehr Sätze gesagt werden wie „Mailand oder Madrid  - Hauptsache Italien!“. Konkrete Ideen, wie man diese Angebote schaffen oder umsetzen könnte, haben wir aber (noch) nicht.Sollte es die aber mal geben,denke ich, dass Sportler, die sich solchen Angeboten verweigern, mit Sanktionen wie ein Ausschluss aus dem Verein rechnen müssen.

10. Aber was ist mit den Menschen, die nicht Teil des Profi- oder Spitzensports sind? Bei den Themen Inklusion, Barrierefreiheit und Gleichberechtigung ist ja noch viel zu tun.
Hirschbach: Ja. Ich finde, es sollte mehr Sportarten geben, die Menschen zusammenbringen. Alt und jung, mit Handicap und ohne. 

11. Welche Sportarten könnten das sein?
Hirschbach:Ich denke da zum Beispiel an Quidditch; Harry-Potter-Fans kennen das Spiel. Und nicht nur die. Mittlerweile gibt es internationale Quidditch-Turniere, die regelmäßig ausgetragen werden.Lustig könnte ich mir auch Elefanten-Polo vorstellen. Statt auf Pferden reiten die Sportler also auf Elefanten. Eine weitere Idee ist, ein Marathonzentrum für Serien-Liebhaber zu errichten. Hier geht es zwar nicht in erster Linie um Sport – aber ein guter Treffpunkt für Alt und Jung wäre es allemal. Und Serien 24 Stunden am Stück zu gucken, kann schon eine sportliche Herausforderung sein. Finden Sie nicht?

12.Doch. Würden Sie deshalb der Forderung Sport als Staatsziel im Katalog des Grundgesetzes ergänzen?
Hirschbach: Nein. Ich glaube nicht, dass das etwas bringen würde. Viele Leute halten sich nicht an Gesetze, die bereits bestehen. Wieso also an dieses neue Gesetz? Wichtig ist, was in der Praxis passiert. Mein Vorschlag wäre, Probleme immer mit Sport zu lösen - auch in der Politik. Der Herausgeforderte wählt die Sportart und misst sich an seinem Gegner.Wer gewonnen hat, darf seine Vorschläge durchsetzen. 

13. So ähnlich würde es Ihnen ja gehen, wenn Sie im September in den Bundestag gewählt werden, oder?
Hirschbach: Genau. Dafür braucht man aber auch viele Sitze, um dann wirklich mitentscheiden zu können, meine ich.

14. Um wirklich mitzuentscheiden, müssten Sie vielleicht irgendwann mal in eine der etablierten Parteien wechseln?
Hirschbach: Nein, das kommt nicht in Frage. „Die PARTEI“ ist die einzige, sehr gute Partei. Sie macht darauf aufmerksam, was möglich ist – und was schiefläuft. Es ist eine sinnvolle Alternative zu den etablierten Parteien.

15. Wenn es im September klappen sollte, was würden Sie als erstes in Berlin machen?
Hirschbach: Gucken, was da so los ist, was möglich ist. Und Party natürlich.

16. Und was ist, wenn es nicht klappt?
Hirschbach: Über solche unendlichen Unwahrscheinlichkeiten mache ich mir keine Gedanken, ich denke ja auch nicht darüber nach, was ich machen würde, wenn auf einmal ein Blumentopf und ein Wal vom Himmel fallen würden.

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